Hanfpflanze aus Steckling bzw. Ableger (Klon)
Die Vorteile bei Hanfstecklingen liegen auf der Hand.
Die Hanfstecklinge sind sozusagen Klone der Mutterpflanze und tragen deren Eigenschaften mit sich. Man kennt also die Qualität (Genetisch), die Sorte und das Geschlecht.
Da es auch keine Keimungszeit und sensible Keimlingsphase gibt, ist auch die Aufzuchtzeit bis zu Ernte geringer als bei Hanfsämlingen.
Sie sind aber auch in der Regel kleinere und mehr gedrungene Cannabis Pflanzen als die Hanfsämlinge und daher auch nicht so ertragreich wie diese. Das machen die Hanfstecklinge aber durch nicht vorhandene Keimung wieder weg.
In den meisten Grow-/ Headshops sind solche Cannabis Stecklinge für ein paar Euro erhältlich. Man hat auch den Vorteil, das man sich vor dem Kauf ein Bild über den Zustand und die Qualität machen kann.
Sozusagen wie beim Gemüsekauf sich die besten Tomaten, in diesem Fall Hanfstecklinge aussucht.
Ein Schildchen sollte über die Sorte Aufschluss geben.
Hanfstecklinge (Klone) selber machen
Um Hanfstecklinge selber machen zu können, braucht man eine Mutterpflanze aus der man die Hanf-klone bezieht bzw. schneidet.
Eine Mutterpflanze ist eine starke weibliche Hanfpflanze die im vegetativen Wachstums Stadium gehalten wird und somit keine Blüten aber dafür viele Triebe bildet.
Es handelt sich dabei um einen sensiblen Vorgang, der etwas Know How, Vorbereitung und Fingerspitzengefühl voraussetzt.
Schneide nun einen Trieb etwas unterhalb eines Blattpaares ab.
Achte darauf das der Schnitt im ca. 60° Winkel von oben nach unten zum Trieb verläuft.
Auf keinen Fall mit einer Schere o.ä. schneiden, da die Schnittfläche gequetscht wird und der Klon dadurch leicht absterben kann.
Gleich nach dem Abschneiden des Triebes muss dieser in das vorbereitete Glas Wasser.
Das Verhindert, das dass Pflanzen eigene hydraulische System Luft ansaugt und so die Zeit zur Wurzelbildung um ein vielfaches erhöht.
Der Hanfsteckling sollte nicht größer als 15 cm in der Höhe sein, da dieser gerade erst anfängt Wurzeln zu bilden und daher nicht genügend Wasser für eine zu große Cannabis Pflanze transportieren kann.
Es ist auch möglich die zu großen Blätter des geschnittenen Hanfstecklings etwas an den Spitzen zu trimmen.
Das soll den noch wurzellosen Hanfsteckling, bei der Wasserversorgung seiner Blätter entlasten.
Seit jedoch vorsichtig, denn jeder Eingriff stresst die Hanfpflanze und sollte wenn unnötig vermieden werden.
Cannabis Steckling - Klon Wurzel bilden
Grundsätzlich ist ein Wurzelhormon nicht notwendig um bei einem abgetrennten Trieb an der Schnittfläche Wurzeln zu bilden.
Die meisten kennen das von zu Hause, wenn bei einer Zimmerpflanze ein Trieb abbricht oder abgezwickt wird.
Steckt man den Trieb dann in ein Glas Wasser, so werden sich wenn der Trieb stark (Gesund) genug ist, auch Wurzeln bilden.
Jedoch regt ein Wurzelhormon die Wurzelbildung stark an und beschleunigt den Wurzelbildungsprozess sowie die Wahrscheinlichkeit, das ein Hanfsteckling dadurch die erste kritische Phase überlebt.
Nun habt ihr die Hanftriebe geschnitten und ein Anzuchtmedium z.B. Torfquelltöpfe, Steinwollwürfel oder Aufzuchterde in Stecklingsbehälter vorbereitet.
Falls ihr ein Wurzelhormon verwendet, taucht den Hanftrieb mit der Schnittstelle ca. 1-2 cm tief in das Wurzelhormon ein.
Danach steckt ihr ihn umgehend in das vorbereitete (feuchte) Anzuchtmedium und gebt die Hanfstecklinge in ein Mini-Gewächshaus.
Hanf Stecklinge im Mini Gewächshaus bewurzeln
Das Mini-Gewächshaus sorgt für die hohe Luftfeuchtigkeit, welche die noch wurzellosen Hanfstecklinge brauchen.
Achtet auch darauf, das in dem Mini-Gewächshaus eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 % herrscht. Nach ca. einer Woche kann die Luftfeuchtigkeit auf 60 bis 75 % reduziert werden, da sich bis dann schon ein paar Wurzeln gebildet haben.
Da sich aber bei einer so hohen Luftfeuchtigkeit auch gern mal Schimmel bildet, solltet ihr das Gewächshaus 1 bis 2x täglich Auslüften.
Auch die Temperatur spielt eine Rolle.
So fördert ein warmes Klima (ca. 25°C) die Wurzelbildung.
Von daher gibt es auch Mini-Gewächshäuser mit eingebauter Heizmatte.
Weitergehend brauchen die frischen Hanf-Klone auch genügend und vor allem das richtige Licht.
Stellt das Gewächshaus mit den Hanfstecklingen unter LSR (Leuchtstoffröhren) mit hohem blauen Lichtanteil. Umso mehr desto besser aber 2–3 für ein Gewächshaus dieser Größe sollte reichen.
Da diese LSR so gut wie keine Hitze entwickeln, können bzw. sollen diese LSR so nah wie möglich an den Hanfpflanzen sein, um so viel wie möglich von dem Licht an die Hanfstecklinge abgeben zu können.
Auch sogenannte Metallhalogenlampen eignen sich sehr gut für die Hanfstecklinge, da diese eine hohe Licht-ausbeute haben.
Die sind zwar um ein vielfaches effektiver als LSR haben aber jedoch eine höhere Leistung (Watt), werden viel heißer und kosten in der Anschaffung und Betrieb mehr.
Wer aber Metallhalogenlampen schon für die Wachstumsphase (vegetative Phase) seiner Hanfpflanzen verwendet bzw. verwenden will, kann diese auch für seine neu geschnittenen Hanf-Klone verwenden.
Für welches Licht ihr euch auch entscheidet, die Beleuchtungsdauer für Hanfstecklinge beträgt ähnlich wie in der Wachstumsphase ca. 18 Stunden täglich. Stellt euch diese Zeit bei eurer Zeitschaltuhr ein.
Nach ca. 2 Wochen sollten die Wurzeln der Hanfstecklinge aus dem Anzuchtmedium herausragen und es durchwachsen haben.
Das ist jetzt auch der Zeitpunkt, wo die Hanfstecklinge in einen größeren Topf mit Aufzuchtserde (oder anderes Medium) umgetopft werden und die LSR nicht mehr ausreichen.
Tipp: Über-wässert das Anzuchtmedium (Erde, Steinwolle etc.) nicht, sondern haltet es nur stets feucht. Die Wurzeln brauchen Sauerstoff um sich entwickeln und leben zu können.