aus den Nürnberger Nachrichten (letzten Freitag):
Bamberg: Hasch per Post geschickt
«Mildes» Urteil: Zwei Jahre und acht Monate Gefängnis
BAMBERG - Letztes Urteil in der Prozess-Serie der Haschischpakete: Wegen unerlaubtem Handel mit Betäubungsmitteln muss der lokale Drahtzieher der Rauschgiftdeals, der 23-jährige Martin G. (alle Namen geändert), für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Damit endet die Serie von Gerichtsverfahren, die ein verdächtiges Paket ins Rollen gebracht hatte: Einem Mitarbeiter eines Paketunternehmens war im Sommer 2007 beim Sortieren ein beschädigtes Päckchen in die Hände gefallen. Der Postler bemerkte Marihuana-Geruch und alarmierte die Polizei. Die Beamten stellten das Paket sicher und begannen, zu ermitteln.
Marihuana-Pakete per Post
Sie folgten der Empfängeradresse des Päckchens und stießen auf Christoph R. und dessen Stiefbruder Timo. Als die Polizei die beiden festnahm, offenbarten sie, dass der Organisator des ganzen Handels Martin G. gewesen sei.
In der gestrigen Verhandlung vor dem Bamberger Landgericht gab Martin G. zu, bereits 2006 im Internet über die Kommunikationsplattform ICQ einen Dealer kennengelernt zu haben. Fortan schickte dieser Dealer gegen Bezahlung Marihuana-Pakete per Post – aber nicht direkt an Martin G., sondern zunächst an dessen Bekannten Richard W.
Martin G. hatte schon in Untersuchungshaft zugegeben, insgesamt etwa 20 Pakete von seiner InternetBekanntschaft erhalten zu haben. Von etwa 250 Gramm pro Päckchen habe sich der Inhalt langsam gesteigert: Im letzten, von der Polizei abgefangenen Paket, befanden sich 650 Gramm Marihuana. Martin G. hat nach Berechnungen der Staatsanwaltschaft mit dem Weiterverkauf der Droge insgesamt etwa 20.000 Euro illegal verdient.