dann mach dir halt Seedballs:
Was sind Seedballs?
Sie sind eine Idee des Japaners, Masanobu Fukuoka. Dieser
suchte nach einer Methode zur Rekultivierung von ariden (lateinisch
aridus = trocken, dürr) Gebieten, in angepasster Form
gilt dies aber auch für weitere nutzbare Flächen in fast allen
Klimazonen.
Die Herstellung der Saatgut-Tonkügelchen oder auch Saatgutpellets
sind eine besonders nachhaltige Form der Landwirtschaft,
für die Fukuoka, sogar den alternativen Nobelpreis
erhalten hat.
Der größte Vorteil des Seedballs ist seine sich selbstständig
versorgende Umgebung, durch den Mix von Kompost/Erde
und Ton. So sind die Samen vor Austrocknung durch Sonneneinstrahlung,
Verwehung durch Wind, Auswaschung von Regen
oder Verlust durch Fraßfeinde wie Vögel, Nagetiere und
unliebsame Schnecken geschützt.
Die Hanfsamenbälle werden direkt auf die
Böden gestreut. Es ist nicht nötig sie einzupflanzen oder einzugraben.
Im Gegensatz zur direkten Bepflanzung mit vorgezogenen
Setzlingen geht es auf diese Art wesentlich schneller und
einfacher. Die äußere Schicht der Balls ist durch den Tonanteil
gefestigt und keimt erst, wenn er feucht wird. Bis der Keimling
sich zeigt, können aber gut 2-3 Wochen vergehen.
So liegt es nahe, dass wir, die Freunde der nachhaltigen Rohstoffe,
unseren Hoffnung bringenden Beitrag rechtzeitig auf die
durch die Finanzkrise ausgedörrten Böden sähen.
Dieses Jahr liegt die optimale Zeit der Aussaat zwischen dem
27.04. - 09.05.09. Am 9. Mai ist Vollmond. Wenn man mit zunehmender
Mondenergie weibliche Blütenpflanzen aussäät,
werden sie besonders kräftig im Wuchs. Bedacht wurde dabei
auch die relativ lange Keimdauer von 2-3 Wochen. Bei unseren
Testseedballs hat es 16 Tage gedauert. Also besser schon Ende
April beginnen.
Die Herstellung von Samenbällen
Mengenanteile
1 Teil Samen
3 – 5 Teile Erde
3 – 5 Teile Tonpulver
Die Zutaten – Einkaufsliste:
1. Lieblingssamen
2. Feine Delikatess-Blumenerde (kein billiges Zeug!)
3. Der Kleber. Hier stehen drei Varianten zur Auswahl:
Ton- und/oder Lehmpulver:
Aus der Tierhandlung oder dem Natur- oder Baustoffhandel
Bodengrund:
Ton & Lehmmischung für Terrarien für 1,- €/Kg im Internet
Luxus Gourmet Variante:
Luvos Heilerde aus der guten DROGErie
4.Gutes Wasser
ACHTUNG: alle Zutaten (außer Nr. 4
sollten trocken
und gesiebt sein, so gelingt die Herstellung am besten.
Schritte:
1. Die Erde (oder der Kompost) wird mit dem Tonpulver oder
Lehmpulver vermengt. Das Tonpulver verbessert das Wasserhaltevermögen
auf sandigen Böden.
2. Zum trockenen Erde-/Ton-Mix nun nach und nach schluckweise
Wasser gießen. Nicht sofort die gesamte Masse befeuchten,
da sie sonst härtet bevor sie verarbeitet werden kann. Nur
gerade soviel Wasser verwenden, dass die Masse bindet und
sich gut verarbeiten lässt. Ist die Masse versehentlich doch zu
matschig geworden, nachträglich noch etwas Erde zugeben
und zügig weiter machen.
3. Nun kleine Mengen von der Mischung abnehmen. 1-2 Samen
einlegen und zwischen den Handflächen zu haselnussgrossen
Kugeln formen, mit etwas Wasser die Innenflächen der
Hände befeuchten und vorsichtig „rundschleifen“, dabei nicht
zu kräftig bearbeiten. Am besten mit Gefühl;-) Die „Seed Balls“
sind fertig, wenn die Kugeln weich, einigermaßen glatt und
schön rund sind.
4. Die „Seed Balls“ am Besten in der Sonne ein bis zwei Tage
zum Trocknen auslegen. Es geht natürlich auch Zuhause (zwei
bis drei Tage). Dabei ist zu beachten, dass zusätzliche Wärmequellen
die Samen unbrauchbar machen können. Also keine
Heizung, Fön, Ofen o.ä. verwenden. In der Wohnung eher an
einem normal temperierten Ort aufbewahren. Nun können die
getrockneten „Guerilla Balls“, welche sich sehr gut streuen
oder auch werfen lassen, ausgebracht werden.
Sie halten sich über mehrere Wochen, sofern sie kühl und gut
belüftet gelagert werden. Von einer Aufbewahrung in Plastiktüten
ist aufgrund einer möglichen Schimmelbildung abzuraten.
Am Besten mit Frischhaltefolie (atmungsaktiv) abdecken.
Für sichere und sichtbare Erfolge ca. 2 „Seed Balls“ pro Quadratmeter
streuen. Mit einer größeren Menge an „Seed Balls“
können sogar große brachliegende Flächen wiederbelebt werden.
Nun kann man sich auf den nächsten Regen freuen und ab
& zu mal vorbei schauen & HIGH ! sagen.
Die Standortfrage
Im Zeitalter von Google Earth ist es ratsam unsere Lieblingspflanze
nicht „zentral“, also zum Beispiel in einem Maisfeld
wachsen zu lassen, sondern sich einer dezentralen Anbaumethode
wie dem Guerillagardening zu widmen.
Zur gerüchlichen Tarnung kann man an einer anderen Stelle
z.B. den „Stinkender Nieswurz“ verwenden, der was die Duftstoffe
angeht dem Hanf sehr ähnlich ist und anrückende Ordnungshüter
ablenken kann.
Wir erinnern uns an einen Artikel vom 03.09.2008 aus der
Rheinische Post Online, wo es bei Emmerich/Aspel einen „Cannabis-
Alarm“ im Maisfeld gab. Weil verdächtige Duftstoffe
ausströmten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stinkende_Nieswurz
http://www.rp-online.de/public/article/emmerich/610155/
Cannabis-Alarm-am-Maisfeld.html
Auch viele weitere Pflanzen wie:
Kratom, Damiana, Löwenohr, Stachelmohn, Tribulus, Ziegenkraut,
Knabenkraut
sind erfreut, unsere Lieblinge zu umsäumen. Hier kann der
fantasievolle Genießer seiner Gartenbaukunst freien Lauf lassen
und der Mutter Natur etwas Vielfalt zurück geben.
aus dem Hanfjournal