Forschung und komplexe Zusammenhänge von Wirkmechanismen von Cannabinoiden auf den menschlichen Organismus stehen definitiv noch in den pharmakologischen Kinderschuhen. Derzeit werden in der Forschung verstärkt die Endocannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 ins Auge gefasst. Hier sind Israel und Kanada sehr aktiv. Natürlich gibt es Cannabis als Heilpflanze bereits seit über 1000 Jahren, allerdings hat die bloße Existenz von Cannabis nichts mit der wissenschaftlichen Erforschung von komplexen und sich überschneidenden Wirkungen und Nebenwirkungen zu tun. Hier sind insbesondere Stichworte wie z.B. aus der Pharmakologie (Anandamide, Acetylocholin als Neurotransmitter, ZNS-Symptomatik, Metabolismus, Toxizität (Letale Dosis), Teratogenität u.v.a. Faktoren zu nennen.
Bislang wurden über 160 verschiedene THC-Metaboliden in Menschen identifiziert, die wiederum - wie bislang bekannt - über 6000 unterschiedliche Wirkmechanismen im Organismus von Menschen auslösen.
Und einen ganz wichtigen Aspekt dürfen wir an dieser Stelle nicht außer Acht lassen Network23. Ich spreche hier nicht von "Kifferei" sondern vom medizinischen Einsatz von Cannabinoiden. Da Du von oraler Einnahme und den Zusammenhang mit dem Körpergewicht hinweist gestatte ich mir die Toxizität hierzu näher zu betrachten. Der wichtige LD50-Wert spielt hier eine entscheidende Rolle und zeigt wie unterschiedlich der Organismus auf THC reagiert.
--------------- 12. Juli 2018, 10:17 ---------------
Guten Morgen Karler,
um Deine Frage zu beantworten, ich bin Arzt, genauer Facharzt für Onkologie und Intensivmedizin.
--------------- 12. Juli 2018, 10:36 ---------------
Hallo Karler hier die Erklärung für wasserlösliche Moleküle:
Cannabinoide sind fettliebende Substanzen und damit wasserunlöslich. Folglich kann man sie auch nicht injizieren. Da dies in der Forschung aber gewünscht wird, wurden schon früh Versuche unternommen wasserlösliche Derivate zu erzeugen. Der erste Versuch war THC-O-acetat, was sich aber als unlöslich erwies. Später folgte THC-O-phosphat, welches sich als kaum brauchbar erwies, da es sich nur langsam zersetzte und schwächer wirkte. Ebenso erwies sich O-2694 als problematisch - es hydrolysierte nur langsam und die Wirkung war ebenso schwächer. Erst mit der Erfindung von O-1057 und O-2545.htm wurde eine Lösung gefunden. Beide Verbindungen sind gut wasserlöslich und injizierbar und sind potente Agonisten am CB1 Rezeptor. O steht übrigens für Organix Inc., der Name der Herstellerfirma.