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Beiträge von Denis

    Polizeipräsident will Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten


    Meldung des DHV vom 28. 01. 2010


    http://hanfverband.de/aktuell/meldung_1264672668.html


    Der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber, hat in einem Brief an
    den Deutschen Hanfverband klar gemacht, dass er die Strafverfolgung von
    Cannabiskonsumenten für weitgehend unwirksam und wenig sinnvoll hält.


    Er meint, dass "angesichts der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher
    Repression und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus
    den Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für eine
    alternative Drogenpolitik angezeigt ist".


    Unter anderem kritisiert Wimber, dass in Nordrhein-Westfalen die
    Bestimmungen zur Verfolgung von Cannabiskonsumenten durch die
    Herabsetzung der geringen Menge zum Eigengebrauch von 10 auf 6 Gramm
    verschärft worden seien.


    Gleichzeitig wirbt er aber um Verständnis dafür, dass die Polizei
    die derzeitige Gesetzeslage durchzusetzen habe und nicht einfach "bei
    Konsumenten und Kleindealern beide Augen zudrücken" könne.


    Dazu Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanfverbandes:


    "Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten. Aber sie
    muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen. Die Politik sollte gut
    zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt, dass die Verfolgung von
    Cannabiskonsumenten eine sinnlose Belastung für die Polizei ist."


    Hintergrund


    Der Deutsche Hanfverband hatte Anfang Oktober 09 das Buch
    "Rauschzeichen, Cannabis - Alles, was man wissen muss" an alle
    deutschen Polizeipräsidenten, Oberstaatsanwälte und das
    Bundeskriminalamt geschickt und in einem Brief darauf aufmerksam
    gemacht, dass es international in Polizei- und anderen
    Strafverfolgungsbehörden immer mehr Kritik an der weltweiten
    Drogenprohibition gibt.


    Richard Brunstrom, Chef der Polizei von Nord-Wales, forderte zum
    Beispiel vor zwei Jahren eine Freigabe aller Drogen. In einem Bericht
    unter dem Titel "Drugs Policy - A radical look ahead?" kritisierte er
    die neue Drogenstrategie der Regierung mit den Worten:


    "Wenn Großbritannien wirklich eine radikal auf Fakten basierende
    Strategie möchte, dann muss die gegenwärtige 'Krieg gegen
    Drogen'-Politik aufgegeben werden, muss das Drogenmissbrauchsgesetz von
    1971 durch ein neues Substanzmissbrauchsgesetz ersetzt werden, welches
    auf die Legalisierung sowie vorsichtige und gleichbleibende Regulierung
    aller missbrauchten Substanzen aufbaut."


    Weitere Zitate finden sich im Brief des DHV


    In den USA wurde 2002 eine Organisation von Polizisten, Staatsanwälten,
    Richtern etc. gegründet, die sich für ein Ende der Drogenprohibition
    einsetzen: Law Enforcement Against Prohibition
    (LEAP). Mit ihrem Slogan "Cops say legalize drugs - ask us why" waren
    sie recht erfolgreich. Mittlerweile hat die Organisation 10.000
    Mitglieder.


    In Deutschland hielten sich die Vertreter der Polizei dagegen bisher
    sehr zurück, obwohl sie die "gesetzliche Suppe auslöffeln müssen". Das
    hat sich mit Wimbers Vorstoß nun geändert.


    Andere Polizeipräsidenten haben wesentlich zurückhaltender auf den
    Brief reagiert. Nur wenige haben sich überhaupt zur Sache geäußert.
    Zustimmung zur DHV-Kritik an der Cannabisprohibition gab es sonst nur
    "durch die Blume" oder inoffiziell, während der Polizeipräsident von
    München dargelegt hat, warum er gegen eine Legalisierung von Cannabis
    ist.

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