[Blockierte Grafik: http://www.canna-de.com/sites/default/files/images/growinfo/default/infocourier-sulphur_intro_1.jpg] Schwefel Mangel
- Schwefelmangel gleicht stark dem Stickstoffmangel: Hellgrüne Verfärbung in einem oder in mehreren großen alten Blättern.
- Starke Violettverfärbung im Stiel und in den Blattstielen (aufgrund der Produktion von Anthocyan-Pigment).
- Mehrere Blätter verfärben sich, und das Hellgrün ändert sich auf manchen Stellen bis zum Tiefgelb.
- Bei extremem Mangel hat die Pflanze mehrere tiefgelbe Blätter mit
violetten Stielen und Blattstielen, außerdem sind Wuchs und Blüte
gebremst.
Allgemeine Informationen überr Schwefel
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Schwefel ist ein molekularer Bestandteil von Aminosäuren, Hormonen
und Vitaminen (z.B. Vitamin B1). Schwefel kommt in wichtigen
pflanzlichen Geweben1 vor, wie zum Beispiel in [lexicon]Samen[/lexicon] und
Zellflüssigkeit, im Wasserhaushalt der Pflanze und im Boden. Schwefel
ist ein chemisches Element, das schon im Altertum bekannt war. Wir
kennen Schwefel im Wasser der Kurbäder, in Streichholzköpfen, als
Bestandteil des Schießpulvers und der Batteriesäure.
Weiterhin ist Schwefel wegen das stinkenden Wasserstoffsulfids2
bekannt, das bei der Verrottung von Eiweiß freigesetzt wird. Bei
normalen Temperatur- und Druckverhältnissen ist Schwefel ein gelber,
geruchloser, wenig giftiger fester Stoff.
Schwefel kommt als reines Element bei Vulkanen vor, wo es manchmal in
Form von gelben Platten abgelagert wird. Die vulkanische Steine auf
Island und Sizilien beinhalten viel elementaren Schwefel. Bei Zucht auf
Erde gibt es kaum Schwefelmangel;
fast alle Böden und
Oberflächengewässer enthalten Sulfat, manche Grabengewässer sogar viel.
Etwa 0,05% vom Gewicht der Erdkruste besteht aus Schwefel. Beim
Verbrennen von Steinkohle, Petroleum, Dieselöl und anderen fossilen
Brennstoffen wird viel Schwefel freigesetzt. Er gelangt in die Luft und
schlägt als saurer Regen oder Staub nieder. Auf diese Weise wird soviel
Schwefel im Boden angesammelt, daß es Schwefelmangel im Boden nicht mehr
gibt. Schwefelhaltige Dünger werden fast auf dieselbe Weise gewonnen
wie kalium- und magnesiumhaltige Dünger. Bei Hydrozucht werden alle
[lexicon]Nährstoffe[/lexicon], die eine Pflanze braucht, dem Gießwasser mitgegeben.
Hierdurch enthalten Hydrodünger hohe Konzentrationen an [lexicon]Kalk[/lexicon] und
Schwefel. Um der Reaktion von [lexicon]Kalk[/lexicon] und Schwefel vorzubeugen, bei der
schlecht aufnehmbarer Gips entsteht, werden beide Elemente in getrennten
Verpackungen (A und B) abgefüllt.
Die Mangelerscheinungen
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In der Pflanze wird Schwefel im Eiweiß und in organischen Strukturen
eingelagert. Bei einem Mangel ist der Transport in die jüngeren Teile
der Pflanze schwierig. Theoretisch sollten Mangel-Erscheinungen zuerst
in jungen Teilen der Pflanze zu sehen sein (hellgrüne Verfärbung).
In der Praxis haben wir jedoch mehrmals festgestellt, daß die Symptome am deutlichsten in älteren Blättern zu sehen sind.
Der chronologische Verlauf eines Schwefelmangels
- Schwefelmangel gleicht stark dem Stickstoffmangel: Hellgrüne Verfärbung in einem oder in mehreren großen alten Blättern.
- Starke Violettverfärbung im Stiel und in den Blattstielen (aufgrund der Produktion von Anthocyan-Pigment).
- Mehrere Blätter verfärben sich, und das Hellgrün ändert sich auf manchen Stellen bis zum Tiefgelb.
- Bei extremem Mangel hat die Pflanze mehrere tiefgelbe Blätter mit
violetten Stielen und Blattstielen, außerdem sind Wuchs und Blüte
gebremst.
Ein Mangel kann entstehen durch
Bei Zucht auf Erde wird es Schwefelmangel kaum geben. In [lexicon]Topferde[/lexicon]
kann wie bei [lexicon]Phosphor[/lexicon] Schwefelmangel entstehen, wenn der [lexicon]pH-Wert[/lexicon] zu hoch
ist und wenn es zuviel [lexicon]Kalk[/lexicon] in der [lexicon]Topferde[/lexicon] gibt. Auch kann bei Zucht
auf [lexicon]Topferde[/lexicon] und bei Hydrozucht Schwefelmangel auftreten, wenn die
Dünger nicht gut zusammengesetzt worden sind.
Was tun?
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- Fragen Sie Ihren Fachhändler um Rat. Er ist auf die Pflanzenzucht
spezialisiert und hat die richtigen Produkte für die Gesundheit Ihrer
Pflanzen parat. Qualitätsdünger enthält in jedem Fall ausreichend
Schwefel. - Wie bei Phosphat ist Schwefel für die Pflanze besser aufnehmbar bei
einem niedrigen [lexicon]pH-Wert[/lexicon]. Kontrollieren Sie den [lexicon]pH-Wert[/lexicon] des Mediums und
senken Sie den [lexicon]pH-Wert[/lexicon] mit Schwefel-, Salpeter-, Phosphor- oder
Zitronensäure. - Bei Mangelerscheinungen ist es möglich, Schwefel anorganisch mit
Hilfe magnesiumhaltiger Dünger wie Bittersalz (für Hydrozucht) und
Kieserit (für Topferde; siehe CANNA's Infokurier Magnesiummangel)
zuzufügen. - Als organischen Dünger kann man verarbeiteten Champignondünger oder Dünger tierischen Ursprungs verwenden.
Hohe Schwefelkonzentrationen sind nicht spezifisch schädlich für
schnell wachsenden Pflanzen aber weil der Natriumgehalt des Gießwassers
erhöht wird, wird der Wuchs beeinträchtigt, wenn die Grenzen des
ECGehaltes überschritten werden. Da die Pflanze nur wenig Sulfat
aufnimmt, kann es sein, daß der Sulfatgehalt in der Bodenfeuchte stark
zunimmt. Ein Übermaß an Sulfat sieht wie Salzschaden aus:
- gebremster Wuchs
- dunkelfarbiges Gewächs.
Bei hohem EC ist Extraspülen notwendig!
Extra Information
- Der Schwefelgehalt in Pflanzen ist sehr unterschiedlich. In den
[lexicon]Samen[/lexicon] von Kreuzblütlern (z.B. in Mitgliedern der Kohlen- und
Senffamilie) können sehr hohe Werte vorkommen. Beispiele sind: Gelbsenf,
Radieschen und Rübsamen. - Wasserstoffsulfid ist ein giftiger, brennbarer, stinkender Stoff.
Dieser Stoff ist die Ursache des bekannten Gestanks fauler Eier,
Stinkbomben und Blähungen. Spuren von Wasserstoffsulfid, die in der Luft
anwesend sind, verursachen schwarze Verfärbungen von Silber im Kontakt
mit gekochten Eier oder der Haut. - Saurer Regen entsteht, wenn in der Luft schwebende
Schwefelverbindungen mit Wasser reagieren (es entsteht Schwefelsäure).
Saurer Regen ist eine Belastung für die Umwelt, außerdem kann
Schwefelsäure Zink auflösen. Deswegen muß man aufpassen mit Pflanzen,
die unter galvanisierten Materialien stehen, so wie Leitungen, Rinnen,
Hühnergittern oder Hochspannungsmasten. Es ist möglich, daß in saurem
Regen aufgelöstes Zink auf die Blätter tropft, und das kann Zinkschaden
verursachen. Zinkschaden erkannt man an dunklen nekrotischen Flecken. - Wenn [lexicon]Kalk[/lexicon] und Schwefel in einer Lösung zusammen kommen, entsteht
Gips (Calciumsulfat). Gips ist schlecht löslich und wird niederschlagen.
Aufpassen bei hohem Sulfatgehalt: Beim Gießen über das Gewächs kann es
Gipsniederschlag geben. Dieser ist oft schwer zu entfernen, weil sich
niedergeschlagener Gips nicht mehr auflöst. - Schwefel wird nur von der Pflanze aufgenommen als Sulfat, das frei
im Boden vorkommt, wenn organische Schwefelverbindungen abgebrochen
werden. Dies braucht seine Zeit. Verwende Sie deshalb nur gut verzehrten
Dünger.