Dorfen - Die gute Spürnase eines Beamten hat die Dorfener Polizei auf die Spur eines Hobbygärtners geführt. Der baute [lexicon]Cannabis[/lexicon] in großem Stil an.
Der 21-jährige Student aus Dorfen hatte sich für seine kleine Marihuanaplantage einen idyllischen Ort gewählt. In einem Waldstück am so genannten Silbersee bei Dorfen zog der junge Mann mehr als ein Dutzend Canabispflanzen. Dumm nur, dass eine Fußstreife der Polizei dort vorbeikam - und einer der Beamten ein feines Näschen hat. Der speziell auf Rauschgift geschulte Polizist nahm den typischen würzig-süßlich Geruch der Marihuanapflanzen wahr.
Zusammen mit Kollegen der Zivilen Einsatzgruppe Erding konnte die Dorfener Polizei den Studenten aus der Isenstadt als Gärtner ermitteln. Bei der Durchsuchung der Wohnung des bisher unbescholtenen Dorfeners wurde eine Trocknungsanlage für die Pflanzen sowie weiteres Zubehör gefunden. Insgesamt stellte die Polizei mehr als ein Kilogramm [lexicon]Marihuana[/lexicon] sowie geringe Mengen Haschisch und Amphetamine sicher.
Marktwert liegt bei mehr als 5.000 Euro
Der 21-Jährige ist in Sachen Cannabisanbau offenbar kein Laie: In der Asservatenkammer der Dorfener Polizeiwache wurden die Cannabispflanzen getrocknet und gestern zerkleinert. Sie gehen nun an die Staatsanwaltschaft. Bei den Pflanzen handelt es sich „um guten Stoff“, wie Polizeichef Ulrich Milius betont. Es ist davon auszugehen, dass der THC-Gehalt der Pflanzen (wirksames Rauschmittel) sehr hoch ist. Genaueres wird eine Analyse zeigen.
Auf den Dorfener Studenten wartet eine harte Strafe. Denn nicht nur der pure Anbau von Cannabispflanzen ist strafbar, je nach Menge und Wirkstoffgehalt ist schnell auch der Verbrechenstatbestand erfüllt. Eine Gefängnisstrafe ist dann die Konsequenz. Mit der sichergestellten Menge [lexicon]Cannabis[/lexicon] hätte der 21-Jährige mehr als 1000 Joints drehen können. Der Marktwert des Marihuanas liegt bei mehr als 5.000 Euro.
Dass die Cannabisplantage gefunden wurde, ist nicht nur Zufall. Bei der PI Dorfen sind laut Milius die Maßnahmen zur Aufklärung von Rauschgiftkriminalität deutlich verstärkt worden. Mindestens zwei Beamte werden dafür eingesetzt. Alleine in den ersten sechs Monaten in diesem Jahr wurden bereits 24 Delikte entdeckt. Dorfen liegt laut Milius bei der Rauschgiftkriminalität in den Landkreisen Erding, Ebersberg und Freising „im vorderen Bereich“. Immer häufiger treffen die Ermittler dabei auch auf syntetische Drogen wie Crystal Meth. Erschreckend: Oft konsumieren schon Kinder und Jugendliche.
Anton Renner
Drogenfahnder hat richtigen Riecher: Cannabisplantage entdeckt | Dorfen