Hallo alle miteinander,
[wikipedia]Unter Direktsaat versteht man eine Ackerbaumethode ohne Bodenbearbeitung vor der Saat, die bereits auf ca. 124 Millionen Hektar weltweit eingesetzt wird. Die Saat erfolgt ohne Bodenbearbeitung direkt nach erfolgter Ernte bzw. in das unbearbeitete Brachland. Die Rückstände des Pflanzenmateriales der Vorkultur verbleiben als Mulch auf dem Acker.[/wikipedia]
Ich habe zu dem Thema schon viele Artikel gelesen, zumeist auf Englisch, weshalb ich hier eine Thread auf Deutsch machen möchte. Einige Begriffe versehe ich mit der englischen Bezeichnung, sodass bei manchen noch ein besseres Verständnis gewährleistet werden kann.
Nach meinen nun längeren Überlegungen kam ich nun zu dem Entschluss mit der Methode der Direktsaat meine medizinischen Blüten herzustellen. Zum einen, da mir schlichtweg der Vorgang des Düngens und Nachmessen mit Flüssigdünger aus der Flasche keinen richtigen Spaß macht, wie sonst im Garten Bäume und Gemüse zu pflegen, zum anderen sehe ich die Vorteile dieses Verfahrens:
- Kreislauf der Rohstoffe, Mineralisierungsprozess findet lokal statt
- gesunde Bodenkultur, die für Gesundheit und Wachstum der Pflanze sorgt. Die Pflanzenrückstände des [lexicon]Cannabis[/lexicon] und der Zwischenfrüchte (engl.:cover crop) sorgen für hohen Anteil an organischen Kohlenstoff, womit die Grundlage für fruchtbaren [lexicon]Humus[/lexicon] gegeben wäre. Dieser wiederum bietet ein vorteilhaftes Zuhause für Mikroorganismen und probiotische Pilzkulturen
- ökonomischer Grundgedanke entgegen der konventionellen Methode, die für Erosion und ökologisches Ungleichgewicht sorgt
- weniger technische bzw. mechanische Hilfsmittel wie z.B. EC- und Ph-Messgerät werden benötigt oder fallen ganz weg
Nachteile:
- Es zahlt sich im Nachhinein aus, da zu Anfang der Kohlenstoffanteil im Boden erst abnehmen kann, was ich aber persönlich eher als Kontroverse der Umstellung sehe
- höhere Anfälligkeit für [lexicon]Schädlinge[/lexicon] (im Hinblick auf den Ackerbau), der im kleineren Rahmen, wie er beim Anbau zum Eigenbedarf stattfindet, mit den gegeben Methoden und Achtsamkeit ebenso oder sogar besser einzugrenzen ist, wie bei jeder anderen Methode
kurzes Beispiel meiner Vorstellung:
Zunächst wird eigenhämdig die Basis gefertigt: der Boden.
- 1/3 Erde mit/aus [lexicon]Kompost[/lexicon], [lexicon]Humus[/lexicon], Bokashierde... hauptsache organisch und ohne [lexicon]Schädlinge[/lexicon] oder [lexicon]Schimmel[/lexicon] usw.
- 1/3 [lexicon]Perlite[/lexicon], [lexicon]Bimsstein[/lexicon], Reishülsen o.Ä., um die Wurzeln und Organismen (welche alle [lexicon]Sauerstoff[/lexicon] benötigen, sonst sterben sie ab, anaerobe Mirkoben sind von Nachteil, da sie Ammoniumnitrate absondern, vor allem wenn pathologische Abfälle wie Fleisch, Knochen o.Ä. im [lexicon]Kompost[/lexicon] verarbeitet wurden) mit Luft zu versorgen und eine gute [lexicon]Drainage[/lexicon] zu gewährleisten
- 1/3 zusätzliche Ergänzungen, wie z.B Gesteinsmehl(ich empfehle Granitstaub und unbehandelten [lexicon]Kalk[/lexicon] für den Gartengebrauch), Seetang, Knochen, Schalentiere, [lexicon]Guano[/lexicon], Neem, Alfalfasprossen usw. .Diese kann man in Mehlform, im Komposttee oder im [lexicon]Kompost[/lexicon] an sich anreichern
Ist die gewünschte Zusammensetzung fertig, lässt man den Boden einmal ein wenig Wasser trinken und sich erstmal einleben und "kochen" und kann auch einige Komposttees (unter anderem empfehle ich Maiskeimlinge im Bubbler) im Laufe der Zeit einflössen. Das nimmt ca. 3 Wochen in Anspruch.Nun werden die Zwischenfrüchte und Nährstofflieferanten, wie Luzerne und bestimmte Kleesorten, Roggen, Raps, Senf, usw. gesät und auch der Keimling oder [lexicon]Steckling[/lexicon] kann eingesetzt werden.
Die Pflanze bekommt alle [lexicon]Nährstoffe[/lexicon], die sie braucht und es bleibt auch genug über, um direkt die nächste einzupflanzen. Einige [lexicon]Nährstoffe[/lexicon] brauchen länger als einen Durchlauf um der Pflanze zur Verfügung zu stehen, sodass es nicht nur der Bequemlichkeit wegen, sondern auch der optimalen Nutzung zugunsten empfehlenswert ist, den Boden andauernd zu nutzen.
Ein Smartpot kann durchgehend 2-3+ Jahre benutzt werden, es wird nach jede Ernte frischer [lexicon]Humus[/lexicon] unter die Mulchschicht gestreut. [lexicon]Wurzel[/lexicon], Schnittreste und faule Buds (falls vorhanden ) verbleiben ohne größere Bearbeitung im bzw. auf dem Boden.
Es wird lediglich abgestandenes Wasser gegossen und mit Tees für Gesundheit und Schutz gesorgt.
Nun zu meinem geplantem Equipment:
- Box wird selbst gebaut, sodass bei einer Höhe von 2 Metern die Breite und Länge von 80cm bis 140cm verstellbar ist
- 9 x 16 L Smartpots oder Rootpouches
- Quelltöpfe
- 2x [lexicon]LSR[/lexicon] 865er 58W
- Gavita DigiStar 400 EVSG, 4-Stufen regelbar, 400W
- Philips HPI-T Plus 400 [lexicon]Watt[/lexicon] mit Hammerschlagreflektor
- 2x Clipventilator
- Primaklima Rohrventilator 2-Speed 230m3/h oder 360m3/h mit Primaklima Aktivkohlefiter 360m3/h
Wie es aussieht, wird der erste Durchgang mit der "Royal Creamatic" von RQS gemacht, da die Seeds bereits bei einem Bekannten vorhanden sind.
Kritik, Vorschläge und Fragen gern gesehen
Peace