Kubas Revolutionsführer
Fidel Castro ist tot
Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte sein Bruder mit. Castro hatte das sozialistische Land fast 50 Jahre lang regiert.
Kubas Ex-Präsident Fidel Castro ist am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben. Das sagte sein Bruder, Staatspräsident Raúl Castro, im staatlichen Fernsehen. Die Leiche des Revolutionsführers solle verbrannt werden. Das sei der Wunsch seines Bruders gewesen.
Fidel Castro hatte Kuba 47 Jahre lang regiert. Wegen einer schweren Krankheit hatte er die Amtsgeschäfte im Juli 2006 an seinen Bruder Raúl abgegeben. Auch nach seinem Rückzug bestimmte er jedoch als graue Eminenz im Hintergund die Geschicke der sozialistischen Karibikinsel mit.
Geboren wurde Castro laut offizieller Biografie am 26. Juli 1926 in Biran im Osten Kubas. Schon als Kind empfand er die sozialen Verhältnisse auf der Insel als zutiefst ungerecht. Als junger Rechtsanwalt nahm er den Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista auf. Nach dem gescheiterten Überfall auf die Moncada-Kaserne 1953 und einigen Jahren im Exil landete er Ende 1956 mit rund 80 Mitkämpfern auf Kuba und begann in den Bergen den Guerillakampf. Im Januar 1959 zogen seine Truppen siegreich in Havanna ein.
Mit einer Landreform und der Verstaatlichung von Unternehmen machte sich Castro schnell die USA zum Feind, die die Insel mit einem Handelsembargo belegten. Hilfe fand Kuba bei der Sowjetunion, von der die Insel immer abhängiger wurde. Der Zusammenbruch des Ostblocks stürzte Kuba nach 1990 in eine schwere Wirtschaftskrise, die das sozialistische System aber allen Unkenrufen zum Trotz überlebte. Der Not gehorchend rangen sich Fidel und sein Bruder Raúl zu begrenzten marktwirtschaftlichen Reformen durch.
Worte der Feindschaft
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Die kubanische Revolution spaltete die Welt in Anhänger und Gegner. Erstere priesen das Gesundheits- und Bildungswesen als vorbildlich, letztere sahen in Castro vor allem den Diktator, der politische Gegner gnadenlos verfolgte. Mit seiner Unbeugsamkeit gegenüber Washington fand Castro aber in Lateinamerika auch über das linke Lager hinaus Anerkennung.
Als sich der greise Revolutionsführer kurz vor seinem 80. Geburtstag einer schweren Operation unterziehen musste, gab er am 31. Juli 2006 seines Ämter zunächst provisorisch an seinen fünf Jahre jüngeren Bruder ab.
2008 übernahm Raúl dauerhaft die Führung des Landes. Die historische Aussöhnung zwischen Kuba und den USA, die in der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen 2015 und dem Besuch von Präsident Barack Obama in Havanna im März 2016 gipfelte, verfolgte Fidel Castro mit unüberhörbarer Skepsis.
stk/dpa/AFP
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