Er kiffte genüsslich – und hatte prompt ein deutlich
sichtbares Problem. Eine Dauer-Erektion. Über Stunden. Für die Mediziner
ein herausragendes Ereignis, gleichsam eine Sensation. Für den so
betroffenen 32-jährigen Amerikaner nur optisch hervorragend. Denn es
handelte sich um ein äußerst schmerzhaftes Phänomen.
„Es ist der erste bekannte Fall von Priapismus in Verbindung mit Cannabis bei einem Patienten,
bei dem alle anderen bekannten Ursachen ausgeschlossen werden konnten“,
sagen die Ärzte vom Coliseum Medical Centers in Macon (US-Bundesstaat Georgia).
Priapismus ist der Fachbegriff für eine schmerzhafte Erektion des Penisses, die keinen sexuellen Hintergrund hat und mehr als zwei Stunden dauert.
Im Magazin „Journal of Cannabis Research“ ist die Geschichte des Mannes aus Georgia nachzulesen.
Der 32-Jährige hatte dem Bericht zufolge mit 16 Jahren mit dem Kiffen begonnen. Damals hatte er wiederkehrenden Priapismus,
der weniger als vier Stunden dauerte und keine medizinische Behandlung erforderte. Seit er in seinen Zwanzigern mit dem Kiffen aufgehört hatte,
blieb auch der Priapismus aus – bis jetzt.
Der Patient erzählte den Ärzten im Krankenhaus, dass er in den vergangenen sechs Monaten „mehrere Abende pro Woche“ Gras geraucht habe.
Und das auch in den zwei Stunden, bevor sich sein Penis ohne sexuellen Auslöser aufrichtete. In der Zeit habe er mindestens vier Erektionen gehabt,
die etwa vier Stunden dauerten und von selbst abklangen.
Zweimal bekam der Mann das Problem nicht allein in den Griff: Beim ersten Mal plagte ihn bereits zwölf Stunden eine Erektion,
ehe er die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchte. Beim zweiten Mal begab er sich damit nach sechs Stunden in professionelle Hände.
Beide Male konnten Ärzte den Penis mit einer Phenylephrin-Spritze zum Erschlaffen bringen.
Die Forscher können noch nicht sagen, warum der Priapismus durch Cannabis verursacht wurde. Sie sind sich aber sicher,
dass es einen „überzeugenden Zusammenhang“ gibt. Andere Drogen oder Medikamente wurden bei dem Patienten nicht nachgewiesen.
Eine Theorie der Forscher: Ein Inhaltsstoff der Pflanze könnte bewirken, dass die Signale des Gehirns ausgeschaltet werden, die die Erektion stoppen.
Möglich sei auch, dass durch Marihuana die Blutgefäße erweitert werden und dadurch eine Erektion entsteht.
Cannabis sei die am häufigsten konsumierte illegale Substanz, sagen die Forscher. Daher müssen sie wohl davon ausgehen,
dass in den Notaufnahmen künftig öfter mal berauschte Schwellkörper zur Behandlung stehen.
Fazit: Je besser der Joint, um so besser kannst du knattern.
Quelle: Marihuana: Mann bekommt nach Kiffen Dauer-Erektion -
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