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Edward Snowden war mit der Überwachung deutscher Kommunikation befasst.(Foto: RTR)Edward Snowden hat ein besonderes Verhältnis zu Deutschland, da er für die NSA die Kommunikation aus der Bundesrepublik analysierte. In einem Interview zeigt er schockierende Aspekte auf.
Der frühere Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat dem Magazin "Stern" ein ausführliches Interview gegeben und seine Rolle im System der NSA präzisiert. Er sei bei der NSA persönlich mit der Kommunikation aus Deutschland befasst gewesen, sagte Snowden. Er habe selbst Analyseoperationen geleitet und dabei Systeme benutzt, die Kommunikation von Deutschen in großem Maßstab abfingen.
"Um es klar zu sagen: Die verfassungsgemäßen Rechte jedes Bürgers in Deutschland wurden verletzt", betonte er.
„Die deutschen Dienste liegen mit den Amerikanern in einem Bett“Die Genauigkeit mit der deutsche Bürger überwacht wurden, ist erschreckend. Registrierungsdaten an Mobilfunkmasten würden fast lückenlos verraten, wohin ein Mensch geht und mit wem er sich trifft. "Ich weiß nicht nur, wann Sie ins Bett gegangen sind – ich weiß auch mit wem", sagte Snowden.
Dem Bundesnachrichtendienst warf Snowden vor, mit ähnlichen Methoden zu arbeiten wie die NSA. "Die deutschen Dienste liegen mit den Amerikanern in einem Bett." Nur so könne er sich den Widerstand von Teilen der Bundesregierung gegen die Untersuchung der NSA-Praktiken erklären.
Für den Fall einer Zeugenaussage stellte Edward Snowden dem zuständigen Untersuchungsausschuss des Bundestages wertvolle Hinweise in Aussicht.
Snowden: "Habe auf allen Ebenen als Spion gearbeitet"
In seinem ersten Interview im US-Fernsehen setzte sich der Whistleblower gegen Kritiker zur Wehr, die seine Rolle beim US-Geheimdienst NSA in Frage stellen. Er sei ganz klassisch "als Spion" ausgebildet worden und auch als Geheimagent im Ausland im Einsatz gewesen, sagte Snowden in dem Interview, das der Sender NBC am Dienstagabend (Ortszeit) in Auszügen ausstrahlte und am Mittwochabend (Ortszeit, Donnerstag ab 03.00 Uhr MESZ) in voller Länge zeigt.
"Wenn die Leute also sagen, dass ich nur ein unwichtiger Systemadministrator bin und nicht weiß, wovon ich spreche, ist das das ein bisschen irreführend", sagte Snowden. Er habe als "technischer Experte" für die US-Geheimdienste CIA und NSA und als Ausbilder beim Militärgeheimdienst DIA gearbeitet.
Er habe zwar einen Decknamen gehabt, aber nicht "mit Menschen" gearbeitet und beispielsweise "keine Agenten rekrutiert", sagte der IT-Experte weiter. Seine Aufgabe sei es gewesen, "für die Vereinigten Staaten Systeme zum Laufen zu bringen". Das habe er "auf allen Ebenen" gemacht - "von ganz unten" bei Einsätzen vor Ort "bis ganz nach oben".
Snowden lebt nach seinen Enthüllungen über die weltweiten Spähaktivitäten der NSA seit knapp einem Jahr in Russland, sein dortiger Asylstatus läuft aber Ende Juli aus. In Deutschland beschloss der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags zwar eine Befragung Snowdens. Allerdings ist unklar, ob es dazu kommt. Die Bundesregierung will aus Rücksicht auf die US-Regierung keine Zusage zu Snowdens Sicherheit geben. Snowden hatte zuletzt auch brisante neue Enthüllungen zu Deutschland angekündigt.
Quelle: N24.de