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hier nochmal ein Beitrag zum Thema Günther Weiglein
Der Würzburger Günter Weiglein will die Lizenz zum Kiffen. Ein Motorradunfall machte ihn zum chronischen Schmerzpatienten - und Cannabiskonsumenten. Das "Gras" aus der Apotheke ist so teuer, dass er es nun zu Hause anbauen möchte.
Stand: 29.08.2014
Günter Weiglein gehört zu den rund 60 Deutschen, die [lexicon]Cannabis[/lexicon] mit staatlicher Genehmigung konsumieren dürfen. Aus der Apotheke ist das "Gras" aber sehr teuer.
Graszucht auf dem Balkon
CannabisRauschgift als Medizin?
Deswegen möchte Weiglein das [lexicon]Cannabis[/lexicon] ganz offiziell auf seinem Balkon anbauen, doch die Behörden stellen sich weiterhin quer. Am 22. Juli hatte das zuständige Verwaltungsgericht seiner Klage zwar stattgegeben. Die Bundesopiumstelle aber hat am Freitag (29.08.14) Berufung eingelegt und verweigert deshalb bis auf Weiteres die Genehmigung zum Anbau. Weigleins Berliner Anwalt Matthias Schillo will notfalls vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, um eine entsprechende Genehmigung zu erwirken: "Mit der Begründung, dass kein anderes Mittel gegen seine Schmerzen hilft", erklärte Schillo. Es verstoße gegen die Menschenwürde, wenn ein solches Mittel den Leuten versagt oder ihnen verboten werde, es in Ausnahmenfällen selbst anzubauen. Medikamente mit Nebenwirkungen
Nach einem Motorradunfall im Jahr 2002 zog sich Günter Weiglein Verletzungen und Brüche zu und lag mehrere Wochen im Koma. Gegen die Schmerzen verschrieben ihm die Ärzte immer neue Medikamente, die allerdings schwere Nebenwirkungen hatten. Dann bot ihm ein Bekannter eines Abends [lexicon]Cannabis[/lexicon] an. Wenn bei Weiglein heute die Schmerzen in Schulter, Rücken und Knie überhand nehmen, geht der Würzburger auf seinen Balkon und greift nach dem fingerdicken Joint, der schon gerollt auf der Fensterbank liegt.
Apotheken-Cannabis zu teuer
Zwei oder drei Züge aus der Cannabiszigarette reichten aus, sagt er: "Nach spätesten einer halben Minute tritt eine Lockerung ein und dadurch werden auch die Schmerzen weniger." Anders als beim Genusskiffer ist dem Würzburger der Konsum eerlaubt. Seit 2009 hat er eine offizielle Genehmigung der Bundesopiumstelle. Einmal im Monat bezieht der 47-Jährige eine kleine Dose mit Cannabisblüten von einer festgelegten Apotheke. Das Problem dabei: Mit 14 Euro pro Gramm ist seine Medizin dort doppelt so teuer wie auf dem Schwarzmarkt – die Kosten sind zu hoch für den Selbständigen. Keine Kostenübernahme durch Krankenkasse.
Rund 450 Euro im Monat muss er für das Cannabis-Schmerzmittel aufbringen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht. Weiglein hat deshalb den Antrag gestellt, [lexicon]Cannabis[/lexicon] in seiner Wohnung abgesichert und für den Eigengebrauch anzubauen.
Weil die Behörde ihm das verweigerte, klagte er vor Gericht, gemeinsam mit dem Berliner Anwalt Matthias Schillo:
"Wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht, muss ein Patient die Chance haben, sich selbst zu versorgen. Ich sehe, dass das alles verzögert und verhindert wird. Dass man jede Entscheidung, die ansteht, versucht zu vermeiden. Ich glaube aber, dass man auf Dauer dieses Versteckspiel nicht durchhalten wird, vonseiten der Verwaltung und der Bundesregierung."
Anwalt Matthias Schillo
Zusatzvideos: pc-1
Günter Weiglein: "Noch darf ich Hanf nicht anbauen" | regionalZeit - Franken | Bayern 2 | Radio | BR.de
Cannabis vom 22.07.2014: Rauschgift als Medizin? | BR Mediathek VIDEO
Quelle:
Hanf als Medizin: Würzburger will legal Cannabis anbauen dürfen | Unterfranken | Nachrichten | BR.de
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