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hier mal was Wichtiges zum Thema Erkennung von Streckmittel aus dem DHV Archiv:
Dieser Text beschreibt die in Deutschland am stärksten verbreiteten Verunreinigungen und Streckmittel in [lexicon]Marihuana[/lexicon], erklärt, wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen ausgehen.
Viele Cannabiskonsumenten sind in den letzten Jahren mit gestrecktem [lexicon]Marihuana[/lexicon] in Berührung gekommen. Nachteile, die die Konsumenten dadurch haben können, sind nicht nur eine unbefriedigende Wirkung oder ein unangenehmer Geschmack, sondern in aller Regel auch eine erhöhte Gesundheitsgefährdung.
Der DHV rät grundsätzlich davon ab, gestrecktes [lexicon]Marihuana[/lexicon] oder Haschisch zu konsumieren.
Konsumenten sollten die Ware "reklamieren" oder nach einer "sauberen Quelle" suchen, wenn sie denn schon [lexicon]Cannabis[/lexicon] konsumieren wollen. Viele Konsumenten greifen zum Selbstschutz auch auf den Eigenanbau zurück, obwohl das strafrechtliche Risiko dadurch erhöht wird.
Die folgende Streckmittel-Liste ist absteigend nach der Verbreitung sortiert. Die Berichte betroffener Konsumenten erreichten den DHV über unseren Streckmittelmelder.
[lexicon]Brix[/lexicon], synthetische Streckmittel:
[lexicon]Brix[/lexicon] wird in Australien und den USA hergestellt und dient ausschließlich dem Strecken von [lexicon]Marihuana[/lexicon]. Es ist eine Flüssigkeit, die aus [lexicon]Zucker[/lexicon], Hormonen und flüssigem Kunststoff besteht. Zum Strecken werden die Marihuanablüten (Buds) vor dem Trocknen in [lexicon]Brix[/lexicon] getaucht oder mit ihm besprüht.
Identifizierung:
[lexicon]Marihuana[/lexicon], das mit [lexicon]Brix[/lexicon] verunreinigt ist, sieht aus, als wäre es "sehr frisch und noch feucht". Der optisch feuchte Eindruck bleibt auch nach Tagen der Trocknung erhalten.
Konsumenten berichten davon, dass die Buds in Brixgras sehr fest sind. Da [lexicon]Brix[/lexicon] sich wie "Frischhaltefolie" um die Buds legt, riecht verbrixtes Gras oft nur sehr schwach.
Die sicherste Methode Verunreinigungen mit [lexicon]Brix[/lexicon] zu erkennen ist es, eine kleine Probe des fraglichen Marihuanas zu verbrennen. Verbrixtes Gras verbrennt sehr schlecht. Konsumenten berichten davon, dass dabei charakteristische "Funken" entstehen.
Die Asche, die bei der [lexicon]Verbrennung[/lexicon] von [lexicon]Brix[/lexicon] entsteht, ist sehr hart. Zerreibt man diese harte Asche zwischen den Fingern, entsteht ein schmieriger, schwarzer Ölfilm, welcher ein eindeutiges Indiz für [lexicon]Brix[/lexicon] ist.
EIn weiteres, recht eindeutiges Erkennungsmerkmal für synthetische Streckmittel bzw. [lexicon]Brix[/lexicon] ist die Geschmacksprobe. Mit synthetischen Streckmitteln behandeltes [lexicon]Marihuana[/lexicon] löst laut vielen Konsumenten ein Brennen auf der Zunge aus und wird geschmacklich als chemisch-säuerlich oder auch bitter-salzig beschrieben. Ich würde schon allein deshalb den Abbrenntest in jedem Fall bevorzugen, da man dadurch mit dem ggf. sehr giftigen Streckmittel nicht direkt in Berührung kommt.
Gesundheitliche Risiken:
Verbrixtes Gras sollte keinesfalls konsumiert werden, da durch das Rauchen von flüssigem Kunststoff, [lexicon]Zucker[/lexicon] und Hormonen die Gesundheit möglicherweise stark gefährdet wird. Konsumenten berichten insbesondere von erheblichen Problemen mit den Atemwegen."Ich bemerkte nach 1-2 Tagen, dass mir langsam der Hals eng wird. Ich hatte Schleim im Rachenraum, der von der Nase zu kommen schien. Es war, als hätte man eine zu enge Weste an. Ich konnte einfach nicht mehr komplett durchatmen und bekam eine Art Bronchitis."
Sand (Vogelsand, Quarzsand) und mineralische Streckmittel:
Eine Verunreinigung mit Sand ist nicht immer auf vorsätzliches Strecken des Marihuanas zurück zu führen. Mitunter gelangen kleine Mengen Sand und Erde auch auf natürlichem Wege in [lexicon]Marihuana[/lexicon].
Identifizierung:
Mit Sand und anderen mineralischen Streckmitteln verunreinigtes [lexicon]Marihuana[/lexicon] ist relativ leicht zu identifizieren. Oft fallen die kleinsten Verunreinigungen aus und bilden am Boden des Gefäßes (z.B. Plastikbeutelchen, Ziplock) eine erkennbare Schicht.
In anderen Fällen konnten Konsumenten sandige Verunreinigungen erkennen, indem sie eine kleine Probe des Marihuanas in den Mund nahmen. Sand fällt dabei durch Knirschen und erkennbare "Krümel auf der Zunge" auf.
Gesundheitliche Risiken:
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (Lungenheilkunde) Dieter Köhler befürchtet, dass es durch die Inhalation von Sand oder Glas langfristig zu gravierenden Lungenentzündungen kommen kann.
Akute Nebenwirkungen wurden uns von Konsumenten bisher nicht gemeldet.
Talkum, Speckstein
Talkum ist ein mattweiß schimmerndes Mineral. Es fühlt sich seifig und speckig an, wird deshalb auch Speckstein genannt.
Identifizierung:
Talkum soll dafür sorgen, dass das [lexicon]Marihuana[/lexicon] harziger aussieht und schwerer wird. Erkennen lässt es sich, indem man einen [lexicon]Bud[/lexicon] auf eine glatte, am besten schwarze Fläche fallen lässt. Sollten dann um den [lexicon]Bud[/lexicon] herum kleine weiße Krümelchen sein, könnte dies ein Anzeichen für Talkum sein. Talkumverseuchtes Gras ist sehr weiß, allerdings mit kaum noch vorhandenem typischem Grasgeruch.
"Das Aussehen und der Geruch des [lexicon]Marihuana[/lexicon] sind normal. Der Geschmack (im Joint) ist dafür extrem auffällig. Das Gras schmeckt nach Alu. Der typische Cannabisgeschmack fehlt völlig.
Wenn man das [lexicon]Marihuana[/lexicon] durch eine Kaffeemühle jagt, entsteht beim Öffnen eine "Staubwolke". Im [lexicon]Grinder[/lexicon] bleiben außerdem Reste zurück, die feuchte Stellen (z.B. Schweiß auf der Hand) in kürzester Zeit knochentrocken machen."
Gesundheitliche Risiken:
Gerauchtes Talkum kann schwere gesundheitliche Schäden insbesondere in den Atemwegen hervorrufen.
Fortgesetzter Konsum kann zu einer Silikose führen, eine Lungenkrankheit, die eigentlich als typische Berufskrankheit von Bergleuten bekannt ist. Sie entsteht durch die Inhalation kleinster Talkumpartikel und ihre Ablagerung im Lungengewebe.
Zucker:
Identifizierung:
Deutlich am süßen Geschmack erkennbar. Mit [lexicon]Zucker[/lexicon] kontaminiertes Gras brennt ebenfalls sehr schlecht und hinterlässt eine harte Asche.
Einzelne Konsumenten sind wegen des hohen Verbreitungsgrades von mit Zucker(wasser) gestrecktem [lexicon]Marihuana[/lexicon] dazu übergegangen, ihre Vorräte mit Glucosetests zu prüfen.
"Das [lexicon]Marihuana[/lexicon] ist auffällig weiß. Ein handelsüblicher Glukosetest war positiv! Wegen der hohen Verbreitung rate ich dazu, sich Glukoseteststreifen in der Apotheke zu besorgen. Die kosten ungefähr 5 Euro (10 Teststreifen) und identifizieren den [lexicon]Zucker[/lexicon] zweifelsfrei. Also eine wirklich gute Investition."
Hinweis: Damit lässt sich nur reine Glukose ("Traubenzucker") und glukosehaltige Mischungen wie Invertzucker (Mischung aus Glukose und Fruchtzucker (Fruktose)) nachweisen. Gewöhnlicher Haushalts- oder Kristallzucker aus Zuckerrübe oder Zuckerrohr besteht aus Saccharose und ist nicht nachweisbar, das gleiche gilt für Fruktose ("Honig"). Saccharose ist eine chemische Verbindung aus Glukose und Fruktose.
Seit Februar 2012 bietet die Firma CleanU einen kostenlosen Strecktest auf zuckerhaltige Streckmittel an (nur solange der Vorrat reicht).
Gesundheitliche Risiken:
Vielfach berichten Konsumenten mit [lexicon]Zucker[/lexicon] gestreckten Marihuanas über einen starken Hustenreiz. Dieser wird je nach konsumierter Menge oft von Halsschmerzen begleitet.
"Der Husten ist vor allem am Tag danach spürbar. Man hustet kratzigen schweren Schleim. Die Halsschmerzen gingen nach einigen Stunden wieder weg.
Andere Konsumenten, die mehr von dem gestreckten [lexicon]Marihuana[/lexicon] geraucht hatten, erzählten mir von einer starken Reizung (der Atemwege), die bis zum nächsten Tag anhielt."
Betroffenenbericht aus Stuttgart
Bei der [lexicon]Verbrennung[/lexicon] von [lexicon]Zucker[/lexicon] entsteht eine Vielzahl krebserregende Stoffe. Zusätzliches Risiko erwächst aus feinsten Caramelltropfen, die eingeatmet werden und sich in der Lunge ablagern.
Haarspray:
Identifizierung:
Mit Haarspray kontaminiertes Gras ist auffällig hart und lässt sich kaum bröseln. Oft verströmt es einen chemisch-süßlichen Geruch, der an Parfüm erinnert. Konsumenten berichten außerdem davon, das Haarspray-Marihuana sehr stark klebt.
Verunreinigungen mit Haarspray werden von Konsumenten oft mit [lexicon]Brix[/lexicon] verwechselt, weil auch bei Haarspray eine sehr harte Asche entsteht.
"Das gestreckte [lexicon]Marihuana[/lexicon] hat einen deutlichen Parfümgeruch. Es ist klebrig, aber nicht harzig-klebrig. Beim Verbrennen entsteht ein chemisches Aroma..."
Gesundheitliche Risiken:
Der auffällige Geruch und chemische Geschmack führt dazu, dass viele Betroffene auf das Rauchen des mit Haarspray gestreckten Marihuanas verzichten. Konsumenten leiden vor allem unter einer Reizung der Atemwege, die mit Husten und Halsschmerzen einhergeht.
Bei der [lexicon]Verbrennung[/lexicon] von Haarspray entstehen insbesondere aus den Lösungsmitteln vielfältige krebserregende Stoffe. Diese führen zu einem hohen Langzeitrisiko.
Quelle:
Streckmittel in Marihuana - Wie man sie erkennt und welche Risiken von ihnen ausgehen
Chill out. hemp_blatt