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hier nochmal eine Meldung zum Thema Medizin. Ist zwar vielleicht schon bekannt, ich stelle es trotzdem immer wieder rein.
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[lexicon]Cannabis[/lexicon] in der Medizin
Die medizinische Kenntnisslage zu den verschiedenen möglichen Anwendungsgebieten von [lexicon]Cannabis[/lexicon] sind sehr uneinheitlich. Für Übelkeit und Erbrechen bei Krebschemotherapie, Appetitlosigkeit und Abmagerung bei HIV/Aids, bei chronischen, vor allem neuropathischen Schmerzen sowie Spastik bei multipler Sklerose und Querschnittserkrankungen ist sie gut, für andere wie Epilepsie, Juckreiz und Depressionen eher schlecht.
Allerdings spiegelt der wissenschaftliche Erkenntnisstand für eine bestimmte Indikation nicht unbedingt das tatsächliche therapeutische Potenzial bei dieser Erkrankung wieder.
THC: stark psychoaktiv; beruhigend, stimulierend, halluzinogen, Brechreiz lindernd, Pulsfrequenz steigernd
CBN: leicht halluzinogen, Augeninnendruck senkend, antiepileptisch, Pulsfrequenz verringernd
CBD: schmerzlindernd, angstlösend, leicht beruhigend, Augeninnendruck senkend, antiepileptisch, antibiotisch
CBG: leicht psychoaktiv, schlafanstoßend, Augeninnendruck senkend, antibiotisch
CBC: schmerzlindernd, beruhigend, entzündungshemmend
Nebenwirkungen der Krebschemotherapie ist die am besten untersuchte Indikation mit etwa 40 Studien (THC, Nabilon, Cannabis) vor allem in den achtziger Jahren. [lexicon]THC[/lexicon] ist hierbei relativ hoch zu dosieren, so dass psychische Nebenwirkungen vergleichsweise häufig auftreten. [lexicon]THC[/lexicon] ist hochdosiertem Metoclopramid unterlegen. Vergleiche mit einem der modernen spezifischen Serotonin-Antagonisten fehlen. Einige jüngere Untersuchungen haben gezeigt, dass [lexicon]THC[/lexicon] in niedriger Dosierung die Wirksamkeit anderer brechreizhemmender Medikamente verbessert, wenn es zusammen mit diesen gegeben wird. Cannabisprodukte werden in der Volksmedizin auch gern bei anderen Formen von Übelkeit eingesetzt, vor allem bei Aids und Hepatitis.
Appetittlosigkeit und Abmagerung
Ein appetitanregender Effekt wird bereits bei Tagesdosen von 5 mg [lexicon]THC[/lexicon] beobachtet. Die Dosierung kann bei Bedarf bis auf 20 mg pro Tag erhöht werden. In einer Langzeitstudie mit 94 Aids-Patienten blieb der appetitanregende Effekt von [lexicon]THC[/lexicon] im Vergleich mit der Appetitsteigerung in einer sechswöchigen Studie erhalten. Im Vergleich zu Placebo führte [lexicon]THC[/lexicon] zu einer Verdoppelung des Appetits. Die Patienten tendierten mindestens 7 Monate lang zu einem stabilen Körpergewicht.
Es wurde auch über eine positive Beeinflussung des Gewichts bei 15 Patienten mit Morbus Alzheimer, die die Nahrungsaufnahme verweigerten, berichtet. Überraschenderweise nahm unter [lexicon]THC[/lexicon] im Vergleich zu Placebo auch das verwirrte Verhalten ab.
In vielen Studien mit [lexicon]THC[/lexicon], Nabilon und [lexicon]Cannabis[/lexicon] wurde eine gute Beeinflussung der spinalen Spastik im Rahmen der multiplen Sklerose und bei Querschnittserkrankungen beobachtet. Weitere günstig beeinflusste Symptome umfassten Schmerz, Parästhesien (Missempfindungen), Zittern und Ataxie. Einige Studien wiesen auch eine verbesserte Kontrolle der Blasenfunktion nach. Es liegen Einzelfallberichte über eine günstige Beeinflussung der Spastik durch [lexicon]Cannabis[/lexicon] auch bei Schädigungen des Gehirns vor.
Es liegen einige positive Erfahrungen über eine Behandlung mit [lexicon]Cannabis[/lexicon] beim Tourette-Syndrom, bei Dystonien und tardiven Dyskinesien vor, zum Einsatz beim Tourette-Syndrom nun auch die ersten kontrollierten Untersuchungen. Die meisten Patienten erleben möglicherweise nur eine geringe Besserung, einige jedoch eine bemerkenswert gute bis zur völligen Symptomkontrolle. Bei einigen MS-Patienten wurden nach THC-Gabe antiataktische Wirkungen und eine Verringerung des Zitterns beobachtet. Trotz gelegentlicher positiver Berichte fanden sich keine objektivierbaren Erfolge beim Morbus Parkinson und bei der Chorea Huntington. Allerdings könnten Cannabisprodukte möglicherweise bei durch das Medikament L-Dopa induzierten Bewegungsstörungen im Rahmen eines Morbus Parkinson eingesetzt werden, ohne die Grundkrankheit zu verschlechtern.
Große klinische Studien haben schmerzlindernde Eigenschaften von Cannabisprodukten nachgewiesen. Zu den möglichen Indikationen zählen neuropathische Schmerzen bei multipler Sklerose, Armplexusschädigung und HIV, Schmerzen bei rheumatoider Arthritis, Krebsschmerzen, Kopfschmerzen, Menstruationsschmerzen, chronische Darmentzündungen und Neuralgien. Eine Kombination mit Opiaten ist möglich.
1971 wurde bei der systematischen Erfassung von Cannabiswirkungen an gesunden Cannabiskonsumenten der augeninnendrucksenkende Effekt entdeckt. Inden folgenden 12 Jahren wurde eine Anzahl von Untersuchungen an gesunden Probanden und Glaukompatienten mit [lexicon]Cannabis[/lexicon] sowie verschiedenen natürlichen und synthetischen Cannabinoiden durchgeführt. Danach senkt Cannabisrauchen und die orale Gabe von [lexicon]THC[/lexicon] in Dosen von 10-20 mg den Augeninnendruck um durchschnittlich 25-30%, gelegentlich um bis zu 50%. Vermutlich wirken auch einige nicht-psychotrope Cannabinoide und in geringem Maße einige nichtcannabinoide
Bestandteile der Hanfpflanze augeninnendrucksenkend.
In tierexperimentellen Studien wurden antiepileptische Effekte einiger Cannabinoide nachgewiesen. Die antiepileptischen Wirkungen von Phenytoin und Diazepam wurden durch [lexicon]THC[/lexicon] verstärkt. Der Einsatz bei der Epilepsie zählt historisch zu den ältesten überlieferten Indikationen. Nach wenigen Fallberichten aus dem 20. Jahrhundert ist [lexicon]Cannabis[/lexicon] auch heute für einige Patienten mit generalisierter Epilepsie ein Mittel, um eine sonst nicht kontrollierbare Anfallserkrankung zu kontrollieren. [lexicon]Cannabis[/lexicon] zeigt gelegentlich auch prokonvulsive Effekte.
Quelle:
Cannabis als Medizin - Legalize - Legalisieren in Europa
Chill out. hemp_blatt