ZitatAlles anzeigenHamburg streitet über Coffeeshop
In Hamburg soll ein Cannabis-Modellprojekt starten: ein Coffeeshop, in dem legal Marihuana erworben werden kann. Doch noch bevor das erste Tütchen verkauft ist, regt sich Widerstand.Weit und breit keine Dealer, weit und breit sitzen nur junge Familien im kleinen Flora-Park im Hamburger Schanzenviertel. Ein paar Punker dösen in der Sonne, auf der Skater-Bahn rauschen junge Männer mit ihren Skateboards durch die Kurven. Wenn es Abend wird, ändert sich die Szenerie hinter dem Kulturzentrum "Rote Flora". Dann steht hier ein Dutzend Haschischdealer. Männer aus Afrika, die rübernicken, ihre Ware loswerden wollen. Heinz Evers ist beim Bezirksamt Altona schon seit Jahren zuständig für die Ausgehmeile. Und ja, er selbst hat auch schon mal gekifft:
"Ich habe vor vierzig Jahren meinen letzten Joint geraucht. Es war auch ganz nett und ganz lustig. Aber das war eben auch noch eine andere Zeit..."
Heute sitzt Evers ganz nüchtern mit Strohhut und dunkler Brille im sonnigen Park:
"Es ist zwar richtig, dass wir hier nicht mehr diese aggressive Situation haben wie noch vor ein, zwei Jahren, wo es schon fast so eine No-Go-Area geworden war. Aber es ist eben auch nicht völlig frei von Belästigung. Also, mir haben Leute erzählt, dass sie entweder selber oder ihre Kinder quasi bis vor die Haustür verfolgt worden sind. Und immer wieder fast mit nötigendem Charakter eben versucht wurde, auch Minderjährigen den Stoff anzudrehen."
Und deshalb, findet SPD-Mitglied Heinz Evers, solle man die Idee des Stadtteilbeirats ernst nehmen, im Schanzenviertel einen Coffeeshop aufzumachen. Heinz Evers hat auch schon eine Idee, wie er heißen könnte:
"'KIFF! Konsum in Frieden und Freundschaft'. Wie gesagt, dieser Vorschlag sollte eben halt, sag ich mal, eine gewisse Brücke bauen."
Eine Brücke für alle, die der im rot-grünen Koalitionsvertrag festgeschriebenen Prüfung eines Modellprojekts zum kontrollierten Haschverkauf skeptisch gegenüberstehen. Zum Beispiel Hamburgs Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz Cornelia Prüfer-Storcks. Sie lehnt alle Interviews ab und schickt stattdessen ihre Genossin Sylvia Wowretzko nach vorn, die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Bürgerschaft. Die auch schon mal gekifft hat?
Modellprojekt als zusätzliche Belastung für die Koalitionsverhandlungen
"Ja! Aber ich kann nicht sagen, wann. Es ist hundert Jahre her bestimmt."
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Hier findet ihr den Rest:
Deutschlandfunk : Hamburg Coffeeshop