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Hamburger Uni-Prof für Hasch-AbgabeCannabiskonsum legalisieren – ja oder nein? In Hamburg kämpft die Linke für die Legalisierung der Droge, SPD und Grüne wollen ein Modellprojekt zur straffreien Abgabe an Erwachsene prüfen. Dass es dafür an der Zeit ist, findet auch Dr. Jens Reimer vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Uni Hamburg.
Immer mehr junge Leute kiffen – so berichtete die MOPO gestern über eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung. „Cannabiskonsum im Jugendalter kann später zu einem niedrigeren Bildungsstatus führen“, sagte Dr. Jens Reimer gestern auf dem Deutschen Suchtkongress, der noch bis morgen in Hamburg stattfindet. „Allerdings sind Modellversuche zur kontrollierten Abgabe an Erwachsene an der Zeit.“
Gerade im Vergleich zu Alkohol richte Cannabis einen relativ niedrigen Schaden an. Ein Vorteil der Legalisierung könnte etwa ein risikoärmerer Konsum sein. „Durch eine kontrollierte Abgabe steigt die Verbrauchersicherheit, die Reinheit der Substanz ist gewährleistet“, sagt Reimer.Außerdem wäre eine vereinfachte Präventionsarbeit möglich und die Legalisierung würde zu einer Entlastung der Justiz führen. Da der in Cannabis enthaltene Wirkstoff [lexicon]THC[/lexicon] zu den nicht verkehrsfähigen Stoffen gehört, deren Anbau, Besitz, Einfuhr und Verkauf strafbar sind, steigt die Anzahl der Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Cannabis seit Jahren deutlich an.
Gegen eine Legalisierung ist die CDU. „Statt Bagatellisierung und Kiffer-Romantik brauchen wir eine Stärkung von Suchtprävention, Suchthilfe, Suchtforschung und Strafverfolgung. Wir sind auch weiterhin Gegner jeder Bemühung Cannabis freizugeben“, sagt Birgit Stöver, gesundheitspolitische Sprecherin.
Quelle:
Hamburger Morgenpost