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Münchner Arzt stellt schmerzlindernde Wirkung von Cannabis in Frage
Skurrile Veranstaltung der CSU
Am Tag der offiziellen Ablehnung der Volksbegehrens hatte die CSU zur Podiumsdiskussion „Cannabis – Genussmittel oder Einstiegsdroge?“ (wir berichteten) geladen. Nachdem die CSU nur halbherzig versucht hatte, einen Regulierungs-Befürworter auf das Podium zu laden, waren die Cannabis-Kritiker in der illustren Runde unter sich. Neben abenteuerlichen Thesen zu den Folgen des Cannabis-Konsums aller Beteiligten, die es sich an dieser nicht zu zitieren lohnt, glänzte der Münchner Mediziner Dr. Berndt Lohmüller mit einem Highlight der besonderen Art.
„Für Schmerzpatienten gibt es viele zugelassene Medikamente, die sehr gut helfen. Eventuell wäre Cannabis bei Multiple Sklerose und Spastiken wirksam, aber die Medizin wartet nicht wirklich auf die Zulassung von Cannabis“ kommentierte der Arzt aus Schwabing die Möglichkeiten zur medizinischen Anwendung von Cannabis bei chronischen Schmerzen. Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht zahlreicher bereits anerkannten Schmerzpatienten, die bereits Cannabis-Präparate erhalten. Es zeugt von gefährlichem Unwissen, für dessen Verbreitung die CSU-Veranstaltung die passende Plattform bietet. Alleine ein kurzer Blick in eine der zahlreichen, aktuellen Studien hätte Dr.Lohmüller eines Besseren belehrt, ohne je einer oder einem Betroffen begegnet zu sein. Den Teilnehmenden sollte man eventuell vorher erklären, dass es sich beim Endocannabiniod-System nicht um einen gefährlichen Drogenring handelt. Sicher ist sicher.
Quelle:
Hanfjournal