Ein Toter und Schwerverletzte bei Arzneimittel-Versuch in Frankreich
Probanden sollten in Frankreich ein neues Schmerzmittel testen, das Wirkstoffe aus der Hanfpflanze enthält.
Die Versuchsreihe scheint nun schrecklich schief gegangen zu sein – eine Testperson ist bereits tot, weitere schweben in Lebensgefahr.Paris. Bei einem Medikamententest in Frankreich hat es einen schweren Zwischenfall gegeben: Wie das französische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurden sechs Probanden in ein Krankenhaus in Rennes gebracht, einer von ihnen galt als hirntot. Die anderen fünf Testpersonen waren demnach in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Ersten Ermittlungen zufolge testeten sie ein Schmerzmittel, das Cannabinoide enthielt. Diese Stoffe kommen in der Hanfpflanze vor. Gesundheitsministerin Marisol Touraine sprach von einem „schweren Zwischenfall“ und kündigte an, noch am Freitag nach Rennes zu fahren und dort eine Pressekonferenz zu geben. Die Studie wurde gestoppt, alle Probanden wurden informiert und aus der Untersuchung genommen.
Es blieb aber zunächst unklar, wieviele Menschen an der Studie teilnahmen. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Es handelte sich bei der Studie um die sogenannte Phase 1 eines Medikamententests. Dabei wird das Präparat einer kleinen Gruppe von freiwilligen gesunden Probanden verabreicht, die vor allem die Sicherheit der Anwendung und die Verträglichkeit des Mittels testen. In späteren und deutlich umfassenderen Phasen wird die Wirkung des Präparats getestet.
Quelle:
Ksta