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Studie: Marihuana-Konsum nicht Ursache von Depressionen und Angstzuständen

  • Marihuana-Konsumenten zeigen keine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Depressionen und Angstzustände



    Generell haben Stoffe, die zur Sucht führen können keinen guten Ruf. Oft werden solchen Substanzen negative Folgen zugeordnet. Etliche Jahre wurde vermutet, dass der Konsum von Marihuana Depressionen und andere psychische Störungen auslösen könnte. Forscher von der „Columbia University“ stellten nun in einer großen Untersuchung fest, dass Marihuana bei Erwachsenen keinesfalls für solche Erkrankungen verantwortlich ist.


    In der Vergangenheit gab es etliche Untersuchungen, die behaupteten, dass Marihuana für einige psychische Erkrankungen verantwortlich sei. Eine neue Studie ist da jetzt anderer Meinung. Amerikanische Wissenschaftler von der„Columbia University“ kommen zu dem Schluss, dass der Konsum von Marihuana bei Erwachsenen keine Depressionen oder Angststörungen auslöst. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in dem Fachjournal „JAMA Psychiatry“.


    Lange wurde von einem Zusammenhang zwischem dem Konsum von Cannabis und dem Risiko einer Depression oder Angststörung ausgegangen. Die aktuellen Studienergebnisse widersprechen jedoch dieser Einschätzung. (Bild: camilledcsx/fotolia.com)


    Neue Studie widerlegt viele ältere Ansichten


    Der Konsum von Marihuana wird oft mit dem Auftreten von psychischen Störungen in Verbindung gebracht. Angststörungen und Depressionen sollen durch Marihuana ausgelöst werden, behaupteten Wissenschaftler in der Vergangenheit. Einige ältere Untersuchungen hatten bereits versucht, diese negativen Auswirkungen zu belegen. Eine neue Studie hat jetzt aber ergeben, dass diese Ansicht falsch war, sagen die Mediziner. Der Konsum von Marihuana löse bei Erwachsenen keine dieser psychischen Erkrankungen aus. Weder Depressionen, Angstzustände oder bipolare Störungen können direkt durch die Pflanze hervorgerufen werden, sagen die Forscher.


    Wissenschaftler untersuchen die Daten von 35.000 Erwachsenen


    Für ihre Studie untersuchten die Mediziner von der „Columbia University“ die Aufzeichnungen von fast 35.000 Erwachsenen in Amerika. Diese hatten sich an einer nationalen epidemiologischen Erhebung über Alkohol und andere Substanzen beteiligt, erklären die Wissenschaftler. Die Forscher untersuchten die Prävalenz von Marihuana-Konsum unter den Studienteilnehmern in den Jahren 2001 und 2002. Dann überprüften sie einige Jahre später, ob die Teilnehmer psychische Störungen entwickelt hatten. Die Folgeuntersuchung fand in den Jahren 2004 und 2005 statt, erläutern die Mediziner. Eine Vielzahl von Störfaktoren wurde kontrolliert, wie beispielsweise soziodemografische Merkmale, die Familiengeschichte, die Umwelteinflüsse und psychiatrische Störungen in der Vergangenheit oder der Gegenwart, so die Forscher weiter. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass Marihuana-Konsum nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden war, Depressionen oder Angststörungen zu entwickeln.


    Marihuana-Konsum erhöht Wahrscheinlichkeit für Alkohol- und Zigarettenkonsum


    Die Studie hat allerdings einen Zusammenhang zwischen Marihuana-Konsum und späteren Substanz-bezogenen Störungen, wie zum Beispiel dem Missbrauch und der Abhängigkeit von Alkohol, Tabak und anderen Drogen festgestellt, erläutern die Wissenschaftler. Wenn Menschen eine Droge häufig konsumieren, verwenden sie oft auch andere Substanzen. Ein gutes Beispiel hierfür sei die klassische Kombination von Bier und Zigaretten, sagen die Experten. Marihuana-Konsumenten würden eine höhere Wahrscheinlichkeit zeigen, Alkoholprobleme zu entwickeln, verglichen mit drogenfreien Menschen. Außerdem fingen die Betroffenen doppelt so oft an, Zigaretten zu rauchen, so der Hauptautor Mark Olfson von der „Columbia University“.


    Informationsblätter sollten mit den neuen Fakten aktualisiert werden


    Die aktuelle Erkenntnisse über die psychische Gesundheit bei Cannabis-Konsumenten sind sehr interessant angesichts der widersprüchlichen Ansichten bisheriger Forschungsarbeiten, erklären die Forscher. Die Studienergebnisse seien von besonderer Bedeutung, weil ein Großteil der aktuellen Literatur über Marihuana noch Aussagen enthalte, die einen Zusammenhang zwischen Marihuana und Depressionen herstellen. Solche Aussagen können angesichts die neuen Erkenntnisse als unzutreffend betrachtet werden, erklären die Mediziner. Die amerikanische „Drug Enforcement Administration“ (DEA) behauptet beispielsweise in ihrem Informationsblatt über Marihuana, dass die Gefahren und Folgen von Marihuana-Missbrauch durchaus mit Depression verbunden sind. In dem Merkblatt werden Depressionen sogar vierzehn Mal erwähnt und es wird behauptete, dass der Konsum von Marihuana zu Depressionen bei Jugendlichen, Erwachsenen und sogar Hunden führen kann, sagen die Mediziner. Da solche Dokumente verwendet werden um Politiker auf Bundesebene zu informieren, sei es entscheidend, dass die neusten und genauesten Forschungsergebnisse wiedergegeben werden, sagen die Experten. Dies gelte insbesondere angesichts der sich schnell verändernden Marihuana-Politik weltweit.(as)


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