So demonstrierten rund 700 Freiburger am Samstag für freies Marihuana
Knapp 700 Menschen haben beim Freiburger "Marijuana March" 2016 teilgenommen. Unsere Autorin war dabei - und liefert Fotos und Eindrücke von der Strecke:Ein bissig-süßer Duft strömt über den Augustinerplatz, nach und nach kommen die Demonstranten. Zu Beginn kann man nicht unterscheiden, wer wegen des "Global Marijuana March" auf den Augustinerplatz gekommen ist und wer nur ein Eis isst. "Hoffentlich sehen mich meine Lehrer nicht!", sagt ein Mädchen. Warum sie hier ist? "Damit unsere Kinder später nicht dasselbe Problem haben, wie wir heute".
Überall in Deutschland wird demonstriert
Mit dem "Global Marijuana March" wollen Menschen in ganz Deutschland an diesem Tag für die Legalisierung von Cannabis demonstrieren. Im vergangenen Jahr haben in Freiburg rund 100 Leute daran teilgenommen. Dieses Jahr hatte die Veranstaltung bei Facebook über 900 Interessierte und knapp 600 Zusagen. Von allen Märschen, die an diesem Tag in Deutschland stattfinden, ist der in Freiburg der mit den zweitmeisten Demonstranten.
Nicht alle, die anwesend sind, haben aber im Vorhinein bei Facebook zugesagt. "Ich wollte nicht, dass man das im Internet sieht", sagt ein Mann. Jetzt hält er einen Joint in der Hand – tatsächlich einer der wenigen auf der Demo.
Um 14.30 Uhr rollt die mitgebrachte Anlage auf dem Trabi los. Ein Reggae-Song tönt aus den Boxen: "Legalize it".
Kiffer-Plakate zwischen Kindern mit Gratis-Luftballons
Manche der Demonstranten haben ihre Haare zu Braids geflochten oder tragen Dreads. Längst nicht alle entsprechen jedoch diesem Kiffer-Klischee. Unter den Demonstranten sind Schüler, Studenten, Auszubildende, Berufstätige. Knapp 700 Menschen schlendern durch die Freiburger Innenstadt – erst die Gerberau, die Humboldtstraße und die Rempartstraße entlang, vorbei an der neuen Universitäts-Bibliothek, auf die Bertolds- und Kaiser-Joseph-Straße. Vorläufiges Ziel: der Rathaus-Platz.
Hier vermischen sich nun Demonstranten und Freiburger, die wegen des Mega-Samstags unterwegs sind. Zwischen Kindern mit Gratis-Luftballons tummeln sich jetzt Plakate auf denen "Kein Kiffer ist illegal" steht.
Auf dem Rathaus-Platz werden auch zwei, drei kleine Reden gehalten. Eine geht so:
"Der Schwarzmarkt ist viel schwerer zu kontrollieren. Da Cannabis illegal ist, kommt man außerdem viel eher an schlimmere Drogen. Fachleute sind sich einig: Die Prohibition richtet mehr Schaden an, als dass sie nützt!"