Dresden -
Der Präsident der sächsischen Landesärztekammer hat sich gegen eine Cannabis-Freigabe für Schmerzpatienten ausgesprochen. „Eine Umbenennung des giftigen Cannabiskrauts, das Abhängige konsumieren, in „Medizinalhanf“ oder „Cannabisarzneimittel“ verschleiert die Gefahren“, sagte Erik Bodendieck am Freitag beim 26. Sächsischen Ärztetag in Dresden. Die Kommission „Sucht und Drogen“ der Landesärztekammer sehe in einer Freigabe auf Rezept die Gefahr einer Weiterverbreitung der Droge.
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„Nach Ansicht der Kommission würde nach Öffnung dieser Tür für Schwerkranke der Cannabiskonsums in der gesamten Population ansteigen“, so Bodendieck. Als sinnvoll werde einzig die Anwendung von pharmazeutisch hergestellten Cannabinoiden in Reinform erachtet. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will von Frühjahr 2017 an Cannabis als Arznei auf Kassenrezept zulassen.