Die Haaranalyse ist nicht zuverlässig
Verdächtige Stoffe können durch Schweiß auf Haare gelangen
Eine Haaranalyse ist kein eindeutiger Beweis für Cannabis-Konsum. Das ergab eine Studie des Freiburger Toxikologen Prof. Volker Auwärter.
Die Studie zeigt, dass eine Einlagerung des Cannabis-Wirkstoffs THC nicht über den Blutkreislauf stattfindet.
Auch ein Abbauprodukt von THC, das in Zweifelsfällen bisher zum eindeutigen Nachweis eines Konsums herangezogen wurde,
kann über Schweiß und Talg eines Konsumenten auf andere Personen übertragen werden. Um den experimentellen Beweis hierfür zu erbringen,
führten zwei der Autoren einen einmonatigen Selbstversuch mit regelmäßiger Einnahme von Dronabinol (halbsynthetisch hergestelltem THC) und umfangreiche Messungen durch.
"Die neuen Erkenntnisse sind insbesondere bei Analysen von Kinderhaarproben im Rahmen von Sorgerechtsfragen von Bedeutung,
da eine Cannabinoid-Übertragung bei engem Körperkontakt besonders wahrscheinlich ist und zu völlig falschen Rückschlüssen führen kann",
sagt Prof. Auwärter. In Ländern, in denen bei Arbeitnehmern oder Bewerbern Drogenkontrollen durchgeführt werden, könne die Folge einer
Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Haaranalyse zum Verlust des Arbeitsplatzes oder zum Ausschluss vom Bewerbungsverfahren führen, so der Experte.
Bereits in früheren Studien konnten die Freiburger Forscher nachweisen, dass es zu einer von außen herbeigeführten THC-Kontamination der Haare
durch Cannabisrauch von anderen Personen kommen kann, die auch nach zahlreichen Haarwäschen erhalten bleibt.
Außerdem werden bereits durch das bloße Hantieren mit Cannabis relevante Mengen Cannabinoide auf das Haar übertragen.
Quelle: Die Haaranalyse ist nicht zuverlässig - Verdächtige Stoffe können durch Schweiß auf Haare gelangen ...... da gibts auch nen knapp 4 1/2 minütigen Film dazu