Es ist von vorne bis hinten eine tragische Geschichte. Das Neujahrsfest, das nach dem chinesischen Lunisolarkalender in diesem Jahr auf den 28. Januar fällt, hat für die Chinesen eine noch größere Bedeutung als für uns Weihnachten. Das ganze Land ist schon Tage vorher unterwegs, um zum Teil riesige Entfernungen zurückzulegen, damit die ganze Familie zusammen feiern kann. Obwohl es eigentlich nur drei gesetzliche Feiertage umfasst, sind es traditionell fünfzehn und in der Regel nehmen sich die Asiaten dafür fünf bis acht Tage frei. Man trifft sich spätestens am Vorabend, zelebriert den letzten Tag des Jahres gemeinsam bei einem reichhaltigen Festessen und beschenkt sich gegenseitig.
Entsprechend tragisch war es für einen jungen Mann aus Rizhao in der Provinz Shandong, dass er kein Geld hatte, um sich ein Ticket für eine Bahnfahrt nach Hause zu kaufen. Da es keine Option für ihn war, nicht zu seiner Familie zu reisen, machte er sich mit dem Rad auf den Weg. Es galt, mehr als 2500 Kilometer zurückzulegen, um nach Qiqihar in der Provinz Heilongjiang im Norden Chinas zu gelangen. Mit dem Auto berechnet Google Maps 28 Stunden Fahrzeit für die Distanz.
Die große Ernüchterung
Die Temperaturen in China sind in dieser Jahreszeit niedrig, zwischen 0 und minus 12 Grad. Also reiste unser Mann, Wanderarbeiter von Beruf, mit dicker Mütze, Fäustlingen und Wintermantel bewehrt los. Rund 500 Kilometer später stoppte ihn die Polizei, denn er fuhr mit seinem Rad auf dem rechten Seitenstreifen der Autobahn, was natürlich auch in China nicht erlaubt ist. Als er gefragt wurde, wohin der denn wolle, offenbarten ihm die Polizisten, dass er in die falsche Richtung unterwegs sei. Und zwar in die genau entgegengesetzte.
Laut der chinesischen Seite m.people.com erklärte der junge Mann seinen Fehler damit, dass ihm dann wohl zu Beginn seiner Fahrt jemand die falsche Richtung gezeigt habe – der sei er nämlich immer gefolgt. Die Polizisten und die Angestellten einer Mautstelle zeigten Mitgefühl: Sie warfen ihr Geld zusammen und spendierten dem Mann eine Bahnfahrt zu seiner Familie.
Quelle: Chinesisches Neujahrsfest: Wanderarbeiter wollte heim und fuhr 500 Kilometer in die falsche Richtung | STERN.de
Ich sag nur eines "RESPEKT" wenn man 2500 km mit dem Rad nach Hause will. Niel Armstrong wäre stolz auf Ihn. Für diese Leistung hat er sich einen Eintrag im Forum verdient.