Cannabis auf Rezept -
Schon bald bezahlen die Kassen.
Doch die Hoffnung vieler Patienten könnte wirkungslos in Rauch aufgehen.
Für ein normales und schmerzfreies Leben musste Stefan Gutstein bisher tief in die Tasche greifen. Sechzig Euro am Tag kosten ihn die fünf Gramm Cannabis, die er jeden Tag konsumiert: Sie sollen die Schmerzen in seinem Bauch dämpfen. Das sind etwa 22.000 Euro im Jahr. Jetzt sieht es so aus, als wäre der 37-jährige Morbus-Crohn-Patient zumindest von dieser Belastung bald befreit. Es fehlt nur noch die Unterschrift des Bundespräsidenten, heißt es, dann kann das neue Gesetz „Cannabis als Medizin“ in Kraft treten.
Damit gilt auch in Deutschland: Wird ein Hanfprodukt von einem Arzt verschrieben, muss die Krankenkasse dies bezahlen. „Das ist das Beste, was uns passieren konnte“, sagt Gutstein, der mit einem Selbsthilfe-Netzwerk seit Jahren für eine solche Regelung kämpft. Der Staat will gar mit einer eigenen Cannabisagentur selbst für den Nachschub sorgen. Früher musste sich Gutstein die getrockneten Blüten illegal bei einem Dealer beschaffen. Demnächst kann er sich seinen Hanf in der nächsten Apotheke abholen ...
Quelle FAZ: Cannabis auf Rezept: