Moin zusammen,
die Outdoorsaison nähert sich wieder ihrer Kernzeit und wie man an den steigenden Zahlen der neuerstellten Outdoor-Threads erkennen kann, sind viele von uns schon eifrig am planen.
Die erfahreneren unter uns wissen, dass man seinen Spot zu dieser Zeit schon lange auserkoren und vorbereitet hat, doch viele kurzentschlossene oder Neueinsteiger machen sich jetzt mit den steigenden Temperaturen auf die Suche nach einem geeigneten Platz. Dieser Thread soll euch bei der Suche auf ein ganz bestimmtes Detail aufmerksam machen.
Die scheinbar sehr oft unterschätzte Gefahr lautet: Geocacher, oder Dosensucher, oder virtueller Schnitzeljäger, oder, oder, oder.
Idee dahinter ist ganz einfach: Teilnehmer verstecken irgendwo auf der Welt Behälter, die ein Logbuch (und manchmal auch andere Tauschgegenstände enthalten) und veröffentlichen die Koordinaten dazu auf einer Internetplattform. Alle anderen Teilnehmer dieses Spiels laden die Koordinaten auf ihr Handy oder GPS-Gerät, machen sich auf die Suche, finden den Gegenstand im besten Fall, tragen sich im Logbuch ein, verlassen oftmals eine verwüstete Landschaft, tragen den Fund auf der Internetseite ein und freuen sich über einen virtuellen Punkt, den sie erhalten. Wer die meisten Punkte hat, hat den größten Penis (oder so ähnlich).
Problem dahinter: Die Teilnehmer dieses Spiels durchforsten quasi jeden quadratzentimeter ihrer Umgebung nach geeigneten Verstecken für die Logbuchbehälter. Wälder sind zum Beispiel ein beliebtes Areal für ganze Serien von Geocaches, die man nacheinander finden soll. Dabei werden die Teilnehmer in die entlegensten Orte geführt. Die einzige Regel, die die Population dieser Geocaches in Teilen eingrenzt ist, dass sie mindestens 161m Luftlinie voneinander entfernt liegen müssen. Also nicht wirklich viel.
Wenn dann erstmal der Geocache versteckt ist, machen sich zahlreiche andere Spieler auf den Weg, um diesen Geocache zu finden. Die Suche nach dem Objekt der Begierde versetzt manche Spieler in einen derartigen Rausch, dass sie bereit sind quasi alles dafür zu tun, nur um diesen Fund auf ihre Liste schreiben zu können. Es wird, wenn es sein muss stundenlang gesucht und jedes Blatt umgedreht, am liebsten jeder Baum ausgerissen oder beklettert und dabei noch mehr Chaos hinterlassen. Dabei ist es nichtmal unüblich, dass auf der Suche nach Geocache #1 ein anderer Geocache #2 gefunden wird, der ja eigentlich über 150Meter entfernt ist. Wie groß ist da wohl die Wahrscheinlichkeit, dass auch eure Lichtung entdeckt wird?
Ein Paar Infos:
- Es gibt fast 400.000 Geocaches allein in Deutschland.
- Man kann die Location der meisten Geocaches unter map einsehen.
Es gibt noch weitere Anbieter, dieser hier ist aber der mit den meisten.
- Ein einzelner Geocache kann auch aus mehreren Örtlichkeiten bestehen. Manche sogar im zweistelligen Bereich über mehrere Kilometer.
Hier mal ein kleines Beispiel dafür, wie sowas aussehen kann. Zugegeben: Dieser Growlege hat sich nicht wirklich viel Mühe bei der Auswahl seies Spots gegeben.
P.S. Ich will das Hobby Geocaching damit gar nicht schlechtreden (vielleicht das Verhalten mancher Menschen bei der Ausübung dieses Hobbys ein wenig), oder sagen dass unser Hobby weniger schädlich für die Natur sei. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass wir Grower nicht die einzigen Menschen sind, die sich die abgelegensten Orte suchen, um dort etwas zu "verstecken"
Ich bin übrigens auf diese Problematik aufmerksam geworden, als ich in meinem privaten Waldstück Baumpflege betreiben musste und mir dabei dachte, dass der letzte Sturm eine wirklich schöne Lichtung in meinen sehr abgelegenen Wald gerissen hat, die sich perfekt für zwei oder drei Ladys nutzen ließe. Als ich dann noch eine dämolierte Kiefer absägen musste, kam mir ein Vogelhaus entgegen, dass knapp 10 Meter hoch im Baum hing. Darin war ein Code auf einem laminierten Zettel. Der passte zu einem Schloss an einem alten Lederkoffer, der knapp 60Meter weiter versteckt lag. Eine lange Internetodyssee später war ich dann um die Tatsache schlauer, dass mein Wald fast jedes Wochenende von Geocachern heimgesucht wird, um eine SIgnatur auf einem Stück Papier zu hinterlassen. Meinen neuen Spot konnte ich also schnell wieder vergessen.
Beste Tipps: Datenbank checken und Trampelpfade meiden!