Stecklinge machen
Grundvoraussetzung für gute Stecklinge ist eine gesunde Mutterpflanze. Nur wenn sie richtig gepflegt wird, ist es möglich gute Stecklinge von ihr zu schneiden. Für einen guten Steckling nimmt man ein etwar 6-12cm langes Schnittstück einer Triebspitze (Ast) von einer vitalen Mutterpflanze. Schnittstücke solten mit einer sauberen Rasierklinge (Skalpell) direkt oberhalb einer Nodie (Astauswuchspunkt) geschnitten werden. Nach dem Schnitt jedes einzelnen Schnittstückes sollte dieses sofort mit dem unteren Teil in Wasser gestellt werden, damit keine luft in das Innere des Schnittstücks gelangt. Danach (2 min bis mehrere std.) entnimmt man sie einzeln und taucht sie ca. 2 cm in eine Bewurzelungshilfe (Hormon). Nun steckt man sie gleich mit dem 2 cm beschichteten unteren Teil in ein Bewurzelungsmedium (Anzuchterede, Jiffytorfquelltopf) und stellt es in die 1-2 cm mit z.B. feuchtem Perlite gefüllte Schale eines Zimmergewächshauses. Danach den Deckel schliessen.
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Schnitt 1.
trennt das Schnittstück von der Mutterpflanze
Schnitt 2.
entfernt einen Seitentriebund ein Blatt vom Schnittstück
Schnitt 3.
entfernt den rest Stiel vom Schnittstück.
Die rote Markierung:
Hier kommt das Wurzelhormon hin.
Vorbereitung der Bewurzelungsmedien:
Als Bewurzelungsmedien dienen hauptsächlich Jiffiquelltöpfe, Steinwolle, Anzuchterde, Oasis. Diese sollten in einer Nährlösung mit PH Wert 5,5-6,8 und einem EC Wert von 1,0 - 1,4 eigeweicht werden. Der EC Wert kann durch Zugabe von Phosphor und Kalium lastigen Düngemischungenden gewünschten Wert erreichen. Werden Hydromedien verwendet, muss Mineraldünger eingesetzt werden, bei Jiffiquelltöpfen und Anzuchterde kann es Biodünger sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Medien nicht zu nass sind, denn um Wurzeln zu bilden muss ausreichend Sauerstoff im Wurzelmedium vorhanden sein.
Klima im (Zimmer-) Gewächshaus
Während der ca. zweiwöchigen Bewurzelungsphase ist es wichtig, mindestens 2X täglich gut zu durchlüften. Es kann auch für ständige belüftung gesorgt werden, wenn gleichzeitig für gute befeuchtung der Luft gesorgt ist, um 90% rel. L.f. Die Temperatur sollte konstant 25c betragen, Wärme von unten ist der Bewurzelung sehr zuträglich, dies wird z.B. mit einer Heizmatte unter dem Gewächshaus erreicht. Die Luftfeuchtigkeit sollte in der ersten Woche ca.80%- 90% betragen. In der zweiten Woche ist ein Reduzieren auf ca.70%-80% möglich, das hilft Schimmel zu vermeiden. Die Luftfeuchte sollte nicht durch besprühen der Pflanze erhöht werden, ein bis zwei besprühungen pro Woche, mit leicht gedüngtem Wasser ( EC-Wert 1,0 - 1,4), sollte ausreichen.
Die ersten Wurzeln können sich schon nach 4 Tagen bilden. Ab diesem Zeitpunkt können verstärkt Wurzelstimmulierende Substanzen eingesetzt werden. Sobald die ersten Wurzeln aus dem Bewurzelungsmedium austreiben, kann der Steckling in ein Grösseres Wurzelmedium eingesetzt werden. Beim umpflanzen ist darauf zu achten, dass der Steckling nicht direkt in ein zustark genährtes Medium eingesetzt wird. Soll der Steckling in Hanfzuchterde gepflanzt werden, kann um die Einpflanzstelle herum etwas Anzuchterde gemischt werden, damit der Steckling nicht unmittelbar mit stark gedüngter Erde in Berührung kommt.
Der Steckling sollte langsam an die trockene Luft, die in vielen Growräumen herrscht, gewöhnt werden, da er aus sehr feuchter Umgebung aus dem Gewächshaus kommt und zu starke Schwankungen Stress bedeuten.