„Hydroponik“ als „Hightech“ und kompliziertes Konzept. Doch diese Kulturmethode existiert seit ewigen Zeiten. Zuerst hat man sie in den hängenden Gärten von Babylon und bei den Ägyptern auf dem Nil gesehen. Auch die Azteken im 15ten oder Wissenschaftler im17ten Jahrhundert bedienten sich der [lexicon]Hydroponik[/lexicon] . Im 20ten Jahrhundert ist die Technologie in kommerzielle Zuchtbetriebe eingezogen.
In [lexicon]Hydroponik[/lexicon] leben die Pflanzen auf dem Wasser und ihre Wurzeln hängen im dynamischen Strom einer Nährlösung. Der Unterschied zwischen [lexicon]Hydroponik[/lexicon] und dem Anbau in Erde liegt im Wurzelbereich. Das Ziel liegt in der Optimierung des Pflanzenwachstums durch eine genaue Kontrolle von Wasser, Mineralstoffen und gelöstem [lexicon]Sauerstoff[/lexicon]. Die Sauerstoffversorgung im Wurzelbereich ist die Grundlage für eine optimale Pflanzenentwicklung. Sauerstoffmangel stört die Entwicklung von Wurzeln. Außerdem ist [lexicon]Sauerstoff[/lexicon] notwendig, um [lexicon]Nährstoffe[/lexicon] in Molekülform zu transportieren (siehe Wirkungen von gelöstem [lexicon]Sauerstoff[/lexicon] –http://anonym.to/?http://www.eurohydro.com/ – Faq’s und Artikel).
Alle Kulturmethoden von Ebbe/Flut bis zu Aerohydroponik funktionieren nach dem selben Prinzip: Die Pflanzen wachsen in einem, mit neutralem Medium (Blähton, Kokosnussfasern, Steinwolle . . .) gefüllten Container. Darunter befindet sich eine Nährstofflösung. Eine Pumpe befördert die Nährlösung über eine Verteilerleitung zur Pflanze und entlang der Wurzeln wieder zurück zum Reservoir. Dieser Kreislauf bewirkt eine Anreicherung der Nährlösung mit [lexicon]Sauerstoff[/lexicon].
Mitte der 70er-Jahre kreierte General Hydroponics die erste Hydroponik-Einheit für Hobbygärtner, die AquaFarm. Diese effiziente Einheit macht den Benutzer von der Außenwelt unabhängig. Die Grundidee war es, die Ernten vor zahlreichen Feinden wie Jahreszeit, schlechter Boden oder auch griesgrämige Nachbarn zu schützen.
Vor und Nachteile der [lexicon]Hydroponik[/lexicon]
Der Hauptvorteil der Hydrokultur liegt vorwiegend darin, dass das Hantieren mit Pflanzen und Pflanzgefäßen komfortabler und sauberer abläuft als bei der herkömmlichen Bodenkultur. Zudem
- treten weniger Bodenschädlinge auf,
- ist die Kontrolle der Wasserzufuhr einfacher,
- muss seltener gegossen werden,
- muss seltener umgetopft werden,
- gedeihen manche Arten besser.
- ist durch das Fehlen von Erde die Gefahr von Schimmelbildung kleiner (Schimmelallergiker)
Die Nachteile der Hydrokultur liegen einerseits in den höheren Anschaffungs- und Unterhaltungskosten sowie einem unnatürlichen Erscheinungsbild und andererseits in der Allgegenwart der wässrigen Nährlösung, die viele Pflanzen nicht oder nicht auf Dauer vertragen. Die Hydrokultur ist deshalb nicht geeignet für Pflanzen,
- die empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren,
- die ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Trockenheit in der Vegetationsruhe haben, wie beispielsweise fast alle Sukkulenten,
- die zur Bildung von Stolonen, Rhizomen, Zwiebeln, Knollen oder Rübenwurzeln ein feinkörniges und lockeres [lexicon]Substrat[/lexicon] benötigen,
- die einen anderen Boden-pH-Wert bevorzugen als durch die Nährlösung vorgegeben.
Die Hydrokultur ist also eher für den bequemen Pflanzenfreund geeignet, der wenig empfindliche „Allerweltspflanzen“ hält, sich nicht am künstlichen Erscheinungsbild stört und bereit ist, für eine saubere Unterbringung und Versorgung der Pflanzen etwas mehr Geld auszugeben. Wem die Hydrokultur aus ästhetischen Gründen nicht zusagt und wer seine Pflanzen lieber naturnah halten möchte, bevorzugt dagegen die herkömmlichen, organischen Böden. Für Freunde und Sammler von seltenen, wertvollen oder empfindlichen Pflanzen mit nicht durchschnittlichen Ansprüchen stellt die Hydrokultur kaum eine Alternative dar.
(by Harrun; überarbeitet von DerPädagoge)