Hamburg - Für die Chefs der Deutschen Bank,
Anshu Jain und Jürgen Fitschen, dürfte die "Financial Times" ("FT") tägliche Pflichtlektüre sein. Doch an diesem Dienstag könnte die
Wirtschaftszeitung den beiden Managern den Start in den Tag gründlich verdorben haben. Auf Seite fünf schielt dem Leser eine riesige
Schildkröte entgegen und fordert: "Deutsche Bank: Don't finance the destruction of our Reef" - finanziert nicht die Zerstörung unseres
Riffs.
Umweltschützer und Nichtregierungsorganisationen haben die Anzeige geschaltet und bringen die Deutsche Bank mit einem Projekt in Verbindung, das in Australien seit Monaten für Streit sorgt. Nahe des Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Welt, soll mit Abbot Point der größte Kohlehafen der Welt entstehen. Umweltschützer wollen den Bau in letzter Minute verhindern und knöpfen sich dafür nun öffentlichkeitswirksam die Deutsche Bank vor.
"Im Namen von Millionen Menschen weltweit, die gegen diesen Mega-Hafen sind, bitten wir sie dringend, eine Finanzierung des Projekts
auszuschließen", heißt es in der Anzeige. "Deutsche Bank: Bitte finanzieren Sie nicht Abbot Point."
Dass Umweltschützer die Bank ins Visier nehmen, hat mit einem Geschäft aus dem vergangenen Jahr zu tun. Die Deutsche Bank und zwei australische Banken wickelten für die indische Adani-Gruppe die Platzierung die Platzierung einer Anleihe in Höhe von 500 Millionen
australischen Dollar ab. Damit finanzierte Adani einen bereits bestehenden Kohleterminal in Abbot Point. Nun will der indische Konzern
zusammen mit zwei Partnern den Hafen radikal ausbauen, um riesige Kohlevorkommen im Galilee-Becken nahe der Küste des Bundesstaats Queensland im Nordosten Australiens zu heben.
Quelle : Deutsche Bank wegen Kohleprojekt in Australien am Pranger - SPIEGEL ONLINE
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