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ZitatZugegeben, die Bierlobby ist weitaus liquider als die gerade erst erstarkte Hanflobby. Ob Cem Özdemir seiner Partei und der Wählerschaft wirklich in seiner neuen Rolle als “Botschafter des Bieres” gefällt, muss die Zukunft zeigen. Allerdings müssen sich der Kreuzberger mit schwäbischen Wurzeln und die ebenfalls frisch gezapfte ernannte Bier-Botschafterin Sonja Kraus (Pro7) jetzt darauf gefasst machen, mit tumber Propaganda der Bierbrauer konfrontiert zu werden. Die Hersteller legaler Drogen verharmlosen die Gefahren einer Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss so vehement, dass man nach Lektüre dieser Broschüre glaubt, es sei schon fast besser, sich leicht angetüdelt hinters Steuer zu wagen, als im Straßenverkehr gänzlich auf den Genuss alkoholischer Getränke zu verzichten.
Uns hätte der Parteivorsitzende, dem auch die Freuden des Hanfgenusses nicht ganz fremd sind, besser in der Rolle eines Hanf-Botschafters gefallen. So könnte er sich in seine Rolle als Vorsitzender der zweitgrößten Oppositionspartei für eine bessere Akzeptanz der zu Unrecht illegalisierten Pflanze einsetzen, anstatt sich vor den Karren einem Lobbyverbandes spannen zu lassen, der die Drogenpolitik der Regierung unterstützt, es sei denn der eigene Bierabsatz ist gefährdet. Besonders wenn es um die Verkehrsteilnahme geht, ist die Forderung eines nachvollziehbaren THC-Grenzwerts sicher fundierter als das Geschwafel des Bier Brauer Bundes. Bleibt abzuwarten, ob Özdemir seine neue Rolle dazu nutzen wird, eine ergebnislose Verbotspolitik nicht nur beim Alkohol, sondern auch in Sachen Prohibition zu kritisieren. Volker Kauder (CDU), der das Amt von 2010 bis 2011 innehatte, machte damals mit der Verharmlosung der Gefahren des übermäßigen Alkoholgenusses auf sich aufmerksam:
“Täglich zwei, drei Weizen -das muss einfach sein!”, so Kauder während seiner “Amtszeit”.
Bleibt die vage Hoffnung, dass sich der Volksvertreter von nun an wenigstens anstatt des bevorzugten Weißbiers ab und zu ein Hanfbier gönnt und die verteufelte Pflanze über den Umweg dieser gerade so legalen Variante ins Gespräch bringt.
Quelle:hanfjournal.de