Der pH-Wert
Der pH-Wert bezeichnet den Säuregrad einer Substanz und gibt an wie sehr sie sauer oder alkalisch ist. Der pH-Wert 7,00 ist neutral. Niedriger ist sauer und höher ist basisch.
Für Hanf liegen gute Werte zwischen pH-Wert 5,2 und 6,5. Beim Anbau auf Erde liegen die Werte etwas höher (6,0 - 7,5) Sehr entscheidend ist, wo die Messung durchgeführt wird und in welchem Medium die Pflanze steht. Der pH-Wert des Gießwassers/ Nährlösung ist nicht immer gleich dem pH-Wert, der die Wurzeln erreicht. Um den entscheidenden pH-Wert zu messen ist es wichtig, eine Probe so nah wie möglich an den Wurzeln zu entnehmen. Dies kann gut mit einer Spritze geschehen, Vorsicht aber, dass die Wurzeln nicht verletzt werden. Eine andere Methode ist es, das ""Abwasser"" (Drainage) zu messen. Achte darauf, dass Du nicht die ersten paar Tropfen zum Messen nimmst, und auch nicht zu viel Nährlösung durchgespült wird; etwa 20 % von dem was du zufügst (bei 1 Liter Gießen etwa 200 ml Drainage). So gelangst Du zu einer guten Näherung an den pH-Wert, der die Wurzeln erreicht.
Für Erde eignet sich eine andere Methode: vermische ein Teil Erde und zwei Teile destilliertes Wasser (50 ml : 100 ml), löse die Erde gut auf und warte, bis sich die Erde im Wasser abgesetzt hat. Nun kannst du diese Lösung messen. Der Wert, den Du jetzt misst, ist aber leicht verfälscht; pH-Werte, die größer sind als 7, werden etwas kleiner, Werte die kleiner als 7 etwas größer. Da die für Hanf brauchbaren Werte der Erde aber zwischen pH-Wert 6 und 7 liegen, ist die Abweichung nicht so entscheidend. Wer All-Mix benutz, und sich an die Dosierung beim Düngen hält, braucht sich um den pH-Wert nicht zu kümmern.
Korrektur:
Die Nährlösung wird mit Hilfe von Säure oder Lauge auf den gewünschten gebracht. Im Wuchs eignet sich Salpetersäure (Stickstoff), in der Blüte Phosphorsäure. Die organischen Variante heißt Essig. Vorsichtig beim Umgang mit Säuren! Niemals Wasser in Säuren kippen, nur Säure in Wasser!
Es ist ratsam, nur sehr vorsichtige pH-Wertkorrekturen vorzunehmen, gerade beim Anbau auf Erde, da Korrekturen das Bodenleben durcheinander bringen. Die schonendste Methode ist die, dass einfach die Bewässerungszeiten erhöht werden und mit dem gewünschten pH-Wert (z.B. 5,8) gegossen wird, somit werden die für Hydromedien nötigen 20 % Drainage überschritten. Das ist zwar teuer, aber schonender für Deine Pflanzen, als wenn Du versuchen würdest z.B. einen 4,0 pH-Wert durch Zugabe von 8,0 auf den gewünschten pH-Wert von 5,8 zu bekommen.
Beim Anbau auf Erde funktioniert dies nicht, da hier mit der Drainage auch die Nährstoffe aus der Erde gespült werden. Nur bei ganz gravierenden pH-Werten (unter 5 oder über 7,5) sollte das Ausspülen der Erde und somit der Nährstoffe in Kauf genommen werden. Mit Kalk kann zu saurer Boden neutralisiert werden. Die Auswirkung eines falschen pH-Wertes sind immer Nährstoffaufnahmeprobleme. Schwankungen sind ebenfalls negativ und sollten so gering wie möglich sein (kleiner als 0,2). Viele Hydrozüchter (vor allem Steinwolle) halten ihren pH-Wert etwa bei 5,8, andere gehen etwas höher und wieder andere etwas niedriger. Im Großen und Ganzen sind Werte zwischen 5,2 und 6,5 o.K..