Hey
Ich habe gesucht und gesucht, aber kein forum im Nez gefunden, in dem ich die ersten Seiten meines Buches veröffendlichen könnte, natürlich auf Kritik hoffend =)
Der Text der folgt ist ziemlich lang, der Anfang ist gut, aber ich bin mittlerweile in einem Zustand in dem ich nicht mehr bewerten kann.
Werde jetzt aufhören zu schreiben, morgen mal alles durchlesen und sehen ob das ganze was taugt.
Wenn ejemand von auch Lust hatt, 5 Seiten Word-Dokument zu lesen, und mir nacher ehrlich seine meinung dazu zu sagen, wäre ich sehr dankbar =)
Ob das ganze schlussendlich ein "Buch" wird weiss ich nicht, ich habe das kernthema leicht im kopf, die personen auch soweit, aber ich habe noch nie geschrieben und weiss nicht ob ich jetzt hier einen haufen Mist getippt habe.
Die Geschichte spielt in der Schweiz des 2058, die Geschichte heisst auch 2058, ich habe versucht verschiedene Thematiken zu verarbeiten wie:
-Persöndliches Leben der Figuren
-Besiedelung des Sonnensystems
-Drogen
-Düstere zukunftsaussichten (implantierte chips, 3/4 der bevölkerung leidet an Diabetes, Industriestaaten fast vollkommen urbanisiert usw usw usw)
Hoffe jemand nimmt sich die zeit, und bitte, antwortet ehrlich, extra nette Beuiträge bringen mir nix =)
2058
Erster Teil – Die Betawellen
Maya Flinn, Leiterin der Auswertungsabteilung der neu in Betrieb genommenen Beta-Radiowellen Setistation, schaute auf ihren Wecker. Es war 6:30, Zeit für einen Kaffee. Sie ging runter in die Küche und setze das Wasser auf. Sie kochte es noch altmodisch in einer Pfanne, sie hielt nicht viel von den ganzen „neuartigen“ Geräten die nur eine Funktion hatten wie z.B. Ein Kaffeekocher oder sogar eine Kaffeemaschine. Sie mag es traditionell, hält wenig von Überfluss und Konsum, wahrscheinlich würde sie den Kaffee am liebsten über einem mit Stockreiben entzündeten Feuer kochen lassen.. Da sie sowieso keine grosse Kaffeeliebhaberin war und nur morgens, und bei den alltäglichen Verabredungen in Cafés eine kleine Tasse bestellte, reichte ihr zuhause das instant-Kaffeepulver. Als sie so darüber nachdachte kam sie darauf das sie eigentlich gar keinen Kaffee mag, den bitteren, ekligen Geschmack auch immer mit viel Milch verdünnte und das ganze mit mindestens genau soviel Zucker abrundete. Obwohl in den letzten 10 Jahren der Milchbestand durch die fortschreitende urbanisierung der Erde, und vor allem in der Schweiz durch den Wohlstand bedingt,zusammen mit den Fleischproduktion, extrem zurückging. Zudem war sie Diabetikerin. Begann also den Tag mit ruinierend teurer Milch und für sie „tödlichen“ Zucker (aber heil der modernen Medizin, dachte Maya), nur um dem Geschmack eines Heissgetränke, das sie freiwillig täglich zu sich nahm, zu entgehen. Im wesentlichen ging es ihr auch um das Koffein. Da Kaffee in Drittweltländer hergestellt wird, wo die Kinder noch immer nicht zur Schule gehen und somit die Produktion auch zukünftig gesichert ist, ist es die billigste koffeinhaltige Substanz auf der Erde. Und so trank sie ihren Kaffee, der schmeckte wie Milch mit Zucker drin, duschte schnell, scannte ihren Chip zuhause und ging dann, um 7:10 Uhr mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Auf dem Weg wägte sie den Umstand, das vor einigen Wochen Automobile aufgrund der fortschreitenden globalen Erwärmung auf der Erde gänzlich verboten wurde, mit dem langen Weg zur Arbeit ab. Sie musste erst gegen 8:00 Uhr in der Station eintreffen, um ihr Arbeitspensum erfüllen zu können, hatte also auf der täglichen 50 Minuten langen Fahrt eine Menge Zeit zum nachdenken. Es schien ihr sinnvoll, das wer 40 Minuten oder mehr Fahrradweg zur Arbeit hat, auf das allmorgentliche 30-Minutentraining verzichten durfte, ja sogar musste. Sie erinnerte sich an das Training, als sie noch in der Greenball-Alley wohnte, näher an ihrem Arbeitsplatz und so automatisch verpflichtet. Und trotz der Strapazen gehörte sie zu den drei Viertel der Bevölkerung der Schweiz, die sich mit Diabetes herum plagen mussten.
Als Abteilungsleiterin hatte sie eine Abstellmöglichkeit nahe der Eingangstür der Station. Sie stellte das Firmenfahrrad hin, hielt das elektromagnetische Seil an die Schnittstelle am Fahrrad und drehte auf. Das vertraute, seltsame Anziehen magnetischer Metalle setze ein und sicherte ihr Fahrrad vor Diebstahl.
Ray Winfrey schrieb an einem Aufsatz über Werner van Braun, ein genialer Wissenschaftler, der in Raketentechnik grosses geleistet hat. Erst hat er für die Nazis London bombardiert, genauer hat er die Raketen gebaut, die in der Lage waren, Entfernungen von Deutschland bis nach England zurückzulegen, was zu dieser Zeit eine Meisterleistung war, danach haben ihn die US-Amerikaner geschnappt und ihn im kalten Krieg für sich arbeiten lassen. Er hat die Rakete für die erste bemannte Mondlandung gebaut. „Da sieht man wieder, das nur ein arischer Deutscher zu solchen Wissenschaften in der Lage ist, und folglich einer höher gestellten Rasse angehört“ hätte Hitler bestimmt gesagt. Er interessierte sich für die Nazizeit, die hinter der deutschen Grenze vor rund 110 Jahren begann. Er war kein Nazisympatisant, sah die Ideologie als auf stupiden Pauschalisierungen aufgebaute typische 20. Jahrhundert-Psoidowissenschaft, motiviert von Sozialdarwinismus und dummen Rassentheorien. Absoluter Schwachsinn, dachte er. Naja, andere Zeit halt, knüpfte er an den ersten Gedanken an.
Er war wiedermal gedanklich abgeschweift, das passierte ihm sehr oft, er liebt es in seine Gedankenwelt zu versinken, sich seine persönlichen Theorien zurecht zulegen oder sich hitzige Debatten in denen er lange argumentative Vorträge hielt vorzustellen. Alles in allem war er aber zu schüchtern, wirklich viel zu reden, seine Theorien zu erklären. Und das vor allem vor Publikum, er erstarrte schon wenn ihm fünf Leute ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Aber in seinen Gedanken, da konnte er debattieren, erklären, arrogant und besserwisserisch Argumente kontern, er war ein Held, mit grossem intellektuellem Geist.
Er besann sich auf den Aufsatz, froh darüber das es keiner der drei Vorträge, die jeder Schüler des achten Jahres monatlich zur Aufgabe gestellt wurden, war, und er somit nicht in die Verlegenheit eines grossen Publikums geriet. Er musste lediglich schreiben - nichts vorstellen oder reden, kein direkter Kontakt, eine Zusammenfassung seiner Gedanken, gefiltert durch, wenn nötig, zahlreiche Korrekturen und Umformulierungen, vermittelt über ein unpersönliches Stück Papier.
Als ihm die Arbeit schwer fiel hatte er beschlossen, für heute aufzuhören und noch ein bisschen zu trainieren. Seit des 30-Minutentrainings fiel es ihm viel leichter ein seriöses Muskeltraining abzuliefern, er hat sich eine eiserne, strenge Selbstdisziplin antrainiert, die nicht mehr zu knacken war, fast schon eine Art Zwang. Auf die Aufwärmstunde auf dem Fahrrad, an das er sich seit der Illegalisierung des gesamten Busnetzes mehr als gewöhnt hat, folgte erst eine kleine Dehnung und dann das Stämmen der staatlich an die Bevölkerung abgegebenen Hanteln.
Während des Trainings dachte er über den Gesundheitszustand der Schweiz und der schweizändlichen Staaten nach. Wie der Schein trügen kann, dachte er, die Leute gingen immer davon aus, das ihnen Wohlstand und Industrie nützlich sein würden, das es ihre Probleme löste, das sie es schön hatten in ihren Arbeitsplätzen in den grossen Banken, und das es für sie gut wäre, wohlschmeckende, fette und überzuckerte Nahrung zu sich zu nehmen. Es war bequem, nach 8 Stunden sitzen, unterbrochen durch Wege in Cafés oder Restaurants, nach hause zu kommen und schnell in einen Kühlschrank zu greifen, und irgendein Essen, das in der dritten Welt hergestellt wurde in die Mikrowelle zu schieben.
„Ray?“ - er zuckte vor erschrecken zusammen. Es war seine Mutter, die auf dem Nachhauseweg bei Salsa's vorbeiging und 4 Gemüserollen mitbrachte.
Hofira Winfrey dekte den Tisch, Teller und Geschirr, zwei Trinkgläser und eine Flasche Wasser, und bereitete das Essen vor. Ray kam in die Küche, setze sich, sagte wie immer nicht viel und begann zu essen. „Wie wars heute in der Schule?“, fragte sie, und fügte noch „Ist der Vortrag gut gelaufen?“ hinzu. Ray antwortete, ohne aufzublicken: „Die Einstufung findet am Freitag statt“. 3 Wochen im Monat wurden Vorträge gehalten. Die Themen waren frei wählbar, es gab keine Grenzen, jeder konnte schreiben was er wollte. Ein Vortrag musste aber mindestens 10 Minuten dauern, eine menge Arbeit für einen 15 jährigen, und so gab es fleissige (und gelangweilte) Schüler, die sich ein Archiv an Vorträgen zusammenschrieben, und je nach Lust und Laune dann einen noch nicht „benutzen“ aussuchen konnten.
Diese „Vortragspolitik“ war eine Reaktion auf den Untergang des Schulsystems, man ging davon aus das der Abstieg durch ein zu geregeltes und fast vollkommen festgesetztes Lernprogramm entstand. Nun hatten die Schüler mit den Vorträgen, zumindest soweit sie gesellschaftlich nicht eingegrenzt waren, die freie Wahl, konstruktiv an etwas zu arbeiten was sie interessierte, und konnten sich sogleich den anderen mitteilen. Wenn man dazu nur nicht vor der Klasse stehen müsste, dachte Ray oft.
„Das weiss ich doch selbst, Ray, aber ich frage dich nach deinem Gefühl bei der Sache?“
„Wenn ich kein gutes Gefühl hätte, hätte ich den Text bearbeitet“
So war er immer, dachte Maya, mehr zu erwarten wäre sinnlos. Und so brach sie den Versuch auf ein Gespräch ab, und widmete sich ihren kalorienarmen Gemüserollen, die im Vergleich zu den Burgern und Pizzen bei Salsa's kaum Geld kosteten.
Maya humpelte ins Gebäude rein, sie hatte sich zuhause den Fuss verstaucht, die Schmerzen waren höllisch. Nur wollte sie auf keinen Fall zu einem Arzt, die Arbeit war viel zu spannend momentan. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock, stieg aus und wanderte den rund 30 Meter langen Flur in ihr Büro. Auf dem Weg traf sie auf Andy, der wie immer äusserst freundlich zu ihr war:
„Hallo Maya, wieso humpelst du den so?“ fragte er. Es war ihr unangenehm, mit ihm zu reden, aber was sein muss muss sein, dachte sie.
„Ich glaube ich habe mir den Fuss verstaucht, im Stress habe ich ihn zuhause an der Türkante angeschlagen.“
„Ich kenne einen guten Arzt in der Nähe, falls du seine Nummer willst, ich habe seine Karte in meinem Büro.“ - Das war das letzte was sie wollte, mit ihm in sein Büro stolpern...
„Nein, vielen Dank für das Angebot, aber ich habe selbst einen hervorragenden Hausarzt“
„Du wirst aber einen Chiropraktiker brauchen“, konterte er geschickt.
„Nein nein, vielen Dank Andy, aber ich denke eine einfache kühlende Salbe reicht, und die kann mir auch mein Hausarzt besorgen. Ich muss jetzt ins Büro, wir sehen uns später“
„Gut, ich freue mich schon darauf.“ gab er in Begleitung eines charmanten Lächelns zur Antwort. Sie dachte natürlich nicht im Traum daran zu einem Arzt zu gehen, ein kleiner Joint nach Feierabend wäre genug der Medizin. Irgendwie stand sie auf Andy, musste sie sich eingestehen, brach den Gedankengang dann aber ab, es war einfach zu gefährlich.
Die Schweiz hat vor 10 Jahren die Kernfusion entschlüsselt, was sie sofort zur führenden Weltmacht beförderte. China wurde also abgelöst, das durch den Sieg über die USA in den sogenannten „blutigen Kriegen“ von 2019-2021 Weltmachtstatus erhielt. Es ging, so die USA, um die völkerrechtswidrige Besetzung und schliesslich Einverleibung von Tibet und Burma durch China. Die Angelegenheit kam einem Genozid nahe, den die Gebiete wurden „ethnisch gesäubert“, um schlussendlich nur noch von Chinesen bewohnt zu sein. Die USA, die sich sowieso in Konkurrenz mit den Chinesen sahen, griffen militärisch ein. In diesen Kriegen, weshalb sie auch „blutige Kriege“ genannt wurde, wurden nur konventionelle Waffen eingesetzt, da es den USA angeblich nur um Volksbefreiung ging, wäre es barbarisch die Gebiete, die man befreien wollte atomar zu bombardieren. China konnte sowieso keine Atomwaffen auf eigenem Boden einsetzen, und so wurde die Möglichkeit eines Atomkrieges kaum diskutiert. Auf beiden Seiten gab es humane Verluste in Millionenhöhe, ganz zu schweigen von den Unmengen Material, das die USA verlor.
Die Schweiz wiederum stieg durch Forschung und Wirtschaft auf, schloss Ölverträge mit Afrika, riss sich beinahe den gesamten Erdmond unter den Nagel und begann mit dem Abbau von Helium³ im grossen Stil. Aus dem abgebauten Helium³ baute man in Afrika riesige Solaranlagen und versorgte Europa so mit Strom. Die Kernfusion wandte man nur auf dem Gebiet der Raumfahrt – und der neuen Beta-Radiotechnik an. Es wäre für die Umwelt nicht tragbar, sie leichtfertig zu handeln, und die Schweiz war ein sehr umweltbewusster Staat.
Maya kam in ihrem Büro an, scannte schnell ihren Chip und sah sich die neusten Daten an. Die Signale waren wieder überwältigend, dachte sie. Die Technologie, die der Schweiz hier zur Verfügung stand war einmalig. Mittels der enormen Energiemenge, die während des Kernfusionsprozesses freigesetzt wurden, strahlte die Schüssel eine Art Auffangsignale aus, die auf viel weiter entfernten Sonnensystemen, ja sogar Galaxien, ausgestrahlt wurden. Neu hier ist, das auch kleinste Mengen an Strahlung registriert werden, und das man nicht auf Signale auf die erde oder im unmittelbaren kosmischen Umfeld wartete, sondern sich selber auf die Suche machte. Diese Auffangstrahlen irrten also im, so unglaublich das auch klingen mag, ganzen Universum herum, und zeigte jeden Punkt an, von dem aus gestrahlt wurde. Sie „brechen“, wenn sie mit anderen Signalen in Berührung kamen, und kommen dann so schliesslich zur Erde und der Auffangstation, in der Maya arbeitete, zurück. Diese „Reisen“ der Signale dauerten Wochen bis Monate. Würde es also eine Zivilisation geben, die irgendetwas mit Funktechnologie zu tun hatte, sei es auch nur einige Meter auf einem Planeten, registrierten die Beta-Radiosignale sofort und zeigten den Punkt an.
Maya leitete die Auswertung, durch ihre Hände gingen also die Daten und wurden verarbeitet. Bisher haben die Auffangstrahlungen 234 technologisierte Zivilisationen festgestellt, die Standorte der Lebensräume waren allerdings viel zu weit weg. Interessante Wissenschaft, jedoch nicht von Bedeutung, so die vielen Politiker der SVP, die das Projekt aus Kostengründen einstellen wollen.
Sie sah die neusten Daten durch. Milchstrasse, las sie auf einem Dokument, das sofort ihr Interesse weckte. Was sie nun sah war unglaublich...
Zweiter Teil
Hans Schlosser hatte einen Termin bei seiner Chefin, Ursula Steiner, die im ersten Gebäudekomplex des Schweizer Raumfahrtunternehmens, kurz SRU, im obersten Büro auf ihn wartete. Er war nicht überrascht, das das SRU ihn, nach den ihm zufällig in die Hände gefallenen, äusserst erfolgreichen Verhandlungen mit Rovkosmos, Russland, weiter einsetzen wollte. Endlich würde er den karrieretechnischen Aufschwung erhalten, der ihm zustand.
Er betrat das Büro seiner Chefin.
„Guten Tag Frau Steiner, wie laufen die Geschäfte?“
„Ach das wissen sie doch ganz genau, Hans, immerhin haben wir ihnen einer der wichtigsten Käufe in der Geschichte des Unternehmens zu verdanken!“ Er lächelte stolz.
„Ich habe nur meinen Job gemacht.“ gab er schliesslich zur Antwort.
„Und das mehr als zufriedenstellend, sie haben wirklich den Rahmen gesprengt. Gut, aber kommen wir nun zum Wesentlichen: Sie kennen den wirtschaftlichen zustand der USA?“
„Natürlich.“
„Gut. Das SRU hat diesbezüglich nämlich Pläne. Die USA besitzen Technologien, die wir uns zu nutze machen müssen.“
„Inwiefern?“
„Unsere Empfangsstation hat vor zwei Wochen unglaubliche Signale empfangen. Radiowellen, auf dem Exosolaren Planeten Ea-702 wurden registriert. Der Planet kreist um das Zentralgestirn Ea, in diesem Sonnensystem befinden sich 5 Planeten, eines der grössten bekannten Systeme, ausgenommen unserem natürlich.“
„Die Medien berichten inzwischen nicht mal mehr über die entdeckten Zivilisationen, muss ich also davon ausgehen das der springende Punkt noch kommt?“ überrascht von der unangebrachten Schlagfertigkeit Hans', redete Ursula weiter, ohne näher auf den Spruch einzugehen.
„Ea-702 befindet sich in der Milchstrasse, genauer etwa 5 Lichtjahre von uns entfernt und...“
„Was??“ unterbrach er sie, viel zu laut, wie ihm erst jetzt bewusst wurde, „5 Lichtjahre? Wir könnten also theoretisch...“
„Nein, machen sie sich keine Hoffnungen, alles was wir können ist auf ein langfristiges Ziel hinzuarbeiten. Wir Können nicht, jedenfalls noch nicht.“
„Und was hat das ganze dann mit mir zu tun?“
„Die USA haben vor 20 Jahren den Mars angefangen zu besiedeln, sie haben die ersten Flüge unternommen und die ersten Stationen gebaut. Mit den technischen und finanziellen Mitteln der Schweiz, mit den von den Russen gekauften „Raumtaxis“, und, jetzt kommt ihr springender Punkt, mit den Amerikanischen Orbit-to-Orbit Stationen wäre ein Flug, und einen Station auf Titan möglich.“ Sie lies ihn das gesagte erst verdauen. Er war kein Wissenschaftler, sondern Politiker, deshalb würde er bestimmt nicht erkennen wie utopisch das Ziel der SRU war, dachte sie.
„Sie wollen den USA eine O-t-O Station abkaufen? Diese Raumschiffe sind der letzte Stolz der Amerikaner, ich glaube nicht das wir Erfolg haben könnten...“
„Und ich behaupte das Gegenteil. Die USA sind in einer gewaltigen Finanzkriese, der Mars ist unabhängig, wieso sollten sie die Stationen nicht verkaufen? Die Schweiz hat zu viel Geld, die USA zu wenig. Es wird ein für beide Seiten rentables Geschäft.“ Sie klang ziemlich entschlossen.
„Und sie wollen das ich die Geschäfte schliesse?“
„Ja. Sie sind ein guter Mann für die Schweiz, sie baden doch förmlich im Erfolg.“ sie mochte den Mann zwar persönlich nicht, aber was sie sagte war ernst gemeint. Er war wirklich ein hervorragender Politiker, Aushängeschild für die SVP, makelloser Ruf, guter Geschäftssinn.
„Lassen sie es sich durch den Kopf gehen. Rufen sie mich an, wenn sie sich entschieden haben.“
„Sicher, sie werden bald von mir hören“ - Sie verabschiedeten sich, er verliess ihr Büro, innerlich schon auf seine Entscheidung konzentriert.
Diese Daten sind unglaublich, dachte Maya. Sie haben natürlich schon etliche Zivilisationen registriert, aber diese war so unglaublich nahe. Vor dieser Entdeckung lag die nächste Zivilisation ca 60 Lichtjahre entfernt, unerreichbar, nichts weiter als ein weiterer Eintrag in die Aktenberge.
Sie war sofort von der Idee fasziniert, wenigstens mal ein Auge auf den Planeten zu werfen, auch wenn die Atmosphäre zu dick ist, um etwas zu erkennen. Wieso war sie so fasziniert? Weil 5 die erste einstellige Zahl in den Akten ist? Wahrscheinlich, aber sie war Wissenschaftlerin, sie konnte sich keine kindischen Gedanken zu Ae-702 leisten. Niemand konnte zu diesem Planeten fliegen, kein Teleskop würde die Zivilisation sehen können, wieso machte es sie so glücklich? Sie konnte nicht anders als sich so zu fühlen. Vielleicht lag es an dem erneuten beruflichen Erfolg.
Sie hatte Feierabend, scannte wie immer ihren Chip, nahm sich den Pocket-PC und machte sich aus dem Büro. Sie würde noch schnell zur Datenzentrale müssen, um sich die Akten auf den Pocket-PC zu laden.
„Hallo Gary, du weisst schon von den Daten?“ Sagte sie, ein wenig Euphorie durch bröckeln lassend, zu dem Informatikleiter, der im grossen und ganzen den Server wartete.
„Ja, ich habe davon gehört, nur schade, das wir keine weiteren Informationen erwarten können.“ Typisch Gary, dachte sie, kaum Emotionen erkennbar. „Ich nehme an du willst die Daten laden?“
„Ich muss sie zuhause weiter studieren.“ sagte sie, angepasst an seine Teilnahmslosigkeit.
Sie gab ihren Code ein, der den Elektromagnetismus unterbrach und so ihr Fahrrad freigab. Jetzt hätte sie Lust zu feiern, heute Abend würde sie gerne irgendwo ausgehen, in einen Club oder so, mal ein dickes Stück Fleisch essen, Ein Glas Sekt trinken, vielleicht ein bisschen Kokain ziehen, „Der ganze Scheiss eben“, dachte sie.
Vor der Abfahrt rief sie ihre Freundin Claudia an, um ihre Pläne umzusetzen. Claudia arbeitet für eine staatliche Hanfplantage, war immer bereit zu feiern und hatte eine „liberale Einstellung“ zu Drogen (fast) aller Art.
Claudia nahm ab und sagte zu, „Was ist der Anlass?“ fragte sie, in dem Wissen das ihre Freundin kaum feiert, schon gar nicht einfach so. Maya antwortete, sie werde später informiert. So fuhr sie rundum zufrieden nach hause.
Zu seinem Aufsatz über Werner van Braun erhielt Ray die höchstmögliche Punktzahl, glatte 20 von 20. Er wusste schon jetzt, das das bedeuten wird, das er mit seinem Vater irgendwo etwas trinken gehen musste. Musste? Er war nicht entschlossen, was er von seinem Vater halten sollte, ein mehr als lockerer Mensch, zwei mal geschieden, Arbeiter auf einer Hanfplantage. Mittlerweile ist er wieder in einer seiner Beziehungen, die üblicherweise nicht länger als 2 Monate andauern. Er ist fast ständig stoned. Nicht, das Ray nicht auch ab und zu mal einen Joint raucht, wer tut das schon nicht in der Schweiz, aber Peter ist ein Dauerkiffer, ein typisches Gegenargument zur Legalisierung von Hanf, die 2008 in der Schweiz durchgebracht wurde. Doch ungeachtet seiner Meinung über Peter, die im grossen und ganzen nicht nur einfach negativ war, ging er nicht gerne aus, und seine Eltern wussten das genau.