WELCHE PFLANZE
BEKOMMT WANN WAS ?
DREI STADIEN DER DÜNGUNG
Halbe Portion
Sobald die Pflänzchen aus der Keimperiode heraus sind und die ersten zwei vollständig ausgebildeten Blattpaare besitzen, kann mit der Düngung begonnen werden. (je nach Erde!)
Auf der Packung ist der Stickstoffanteil mit N und/oder einem Wert in Zahlen angegeben, Phosphor mit P und Kalium mit K. Steht dort beispielsweise 10-5-5, ist der Stickstoffanteil doppelt so hoch wie der Anteil von Phosphor und Kalium. Dieser Dünger ist also angebracht für das Wachstumsstadium. Jedoch:
Im Sinne der späteren Verwendung darauf achten, daß alle eingesetzten Nährstoffe einen organischen Ursprung haben. Gut für die Pflanzen, aber nicht so geeignet für den Innenraum sind feste Düngergranulate, Guano oder Knochenmehl, da sie meist ziemlich streng riechen. Wem das nichts ausmacht, ist mit diesen Nährstoffen für das Wachstum auch im Pflanzraum gut bedient.
Wachstum - Stickstoff
Eine Faustregel dafür, wann die volle Dosierung des stickstoffbetonten Düngers nötig ist, gibt es nicht. Oft hängt das auch von der verwendeten Pflanzerde ab. Wer keine Möglichkeit hat, deren Nährstoffgehalt mit einem EC-Meter zu messen, muß seine Pflanzen genau beobachten. Wenn unnatürlich viele Blätter mitten im Wachstum gelb werden, ist es auf jeden Fall Zeit für eine ausreichende Düngung. Eine gut ernährte Pflanze hat straffe, grüne Blätter und zeigt deutlichen Zuwachs an den Endtrieben. Allerdings läßt zuviel Stickstoff die Pflanzen blühfaul werden, den Dünger also mit viel Fingerspitzengefühl verabreichen. Lieber in geringerer Dosierung anwenden als vom Hersteller empfohlen, notfalls öfter düngen. Und: Niemals den Dünger auf die trockene Erde ausbringen, diese vorher immer mit klarem Wasser befeuchten.
Es liegt am Innengärtner selbst, wie lange er seine Pflanzen im Wachstumsstadium hält. So lange er seine Lampe 18 Stunden pro Tag brennen läßt und stickstoffhaltig düngt, werden die Pflanzen nicht blühen und nur Blatt- und Stengelmasse zulegen. Für die Mutterpflanzenzucht und die Gewinnung von Stecklingen ist das optimal. Allerdings will so mancher auch die Früchte seiner Arbeit - die Blüte - sehen, und das heißt: Umstellung von Beleuchtungsdauer und Düngung.
Blüte: Phosphor und Kalium
Pflanzen, die nur noch 12 Stunden Licht pro Tag bekommen, setzen innerhalb kurzer Zeit Blüten an. Spätestens jetzt muß der stickstoffhaltige Dünger durch einen Nährstoff er-setzt werden, der höhere Anteile an Phosphor und Kalium hat. Ein leichter Stickstoffmangel zum Ende der Blüte wirkt sich zudem günstig auf die Harzproduktion aus.
In den meisten Düngern sind außer den genannten Bestandteilen auch Magnesium und Spurenelemente enthalten.
Kombi-Dünger
Neu auf dem Hanf-Markt sind Komponentenoder Kombi-Dünger. Diese Pakete setzen sich aus drei unterschiedlichen Nährstoffen zusammen: Für die Keim- und Steckzeit eine Lösung, für das Wachstum eine und für die Blüte nochmals eine. Die Pflanzennahrung wirkt je nach Kombination und Mischungsverhältnis der einzelnen Komponenten. So können die Düngergaben genau abgestimmt werden, der Dünger "wächst" mit den Pflanzen. Ein leitender Hydrowissenschaftler der NASA hat eines dieser Programme zusammengestellt.
Bei dieser Düngemethode ist eine genaue Einhaltung der vorgeschriebenen EC- und pH-Werte sowie eine gleichbleibende Temperatur des Gießwassers von 20 bis 22 Grad nötig, um richtig gute Ergebnisse zu erzielen. Dann aber soll es einen ertragsmäßig aber fast vom Hocker hauen.
EC- und pH-Messung:
Die Erde, in der die Pflanzen wachsen sollen, muß einen bestimmten Säuregrad haben und die richtige Zusammensetzung an Nährstoffen enthalten. Hierfür gibt es Testgeräte, die einfach zu bedienen sind: Ein EC-Messgerät zeigt den Salz- und somit den Nährstoffgehalt der Erde oder des Gießwassers an. Die pH-Messung dient dazu, den Säurecharakter des Pflanzsubstrates oder den Kalkgehalt des Wassers festzustellen. Inzwischen gibt es auch kombinierte Meßgeräte in jedem Gartencenter, sie kosten in digitaler Ausführung jeweils um die hundert Mark.
In die Praxis übertragen: Ergäbe die pHMessung einen Wert von über 8, würde das bedeuten, daß der Boden basisch, also zu kalkhaltig ist. Die Pflanzenwurzeln werden dadurch bei ihrer Wasseraufnahme behindert. Ein zu saurer Boden - also das Gegenteil - mit einem pH-Wert von unter 5 läßt die Pflanzen verhungern, da sie die Nährstoffe nicht aufnehmen können. Ein Wert zwischen 6 und 7 ist für Hanf ideal. Der pH-Wert der Erde sollte vor der Pflanzung ermittelt werden, um nötigenfalls Korrekturen vornehmen zu können. Die Werte kann man bei digitalen Meßgeräten auf einem LCD-Bildschirm ablesen.
Und so geht es:
Ein Drittel Erde mit zwei Dritteln destilliertem Wasser vermischen, dessen pH-Wert man vorher überprüft (muß 7 ergeben). Umrühren, bis der Erd-/Wasserbrei eine einheitliche Konsistenz hat und Meßgerät eintauchen. Etwas schütteln, damit keine Erdklumpen zwischen die Meßpunkte geraten. pH-Wert ablesen und notieren Falls nötig, wird der pH-Wert der Erde korrigiert: Eine Senkung erfolgt mittels Zugaben von gemahlenem Kalkmergelstein aus dem Gartenfachhandel. Gießwasser regulieren, indem Phosphorsäure, Salz- oder Salpetersäure (aus der Apotheke - Vorsicht, ätzend!) tropfenweise zugegeben werden, bis der pHMeter einen Wert von 6,5 anzeigt. Zu saure Erde mit einem niedrigen pH-Wert (5 und darunter) wird aufgekalkt, d.h. durch Beimischen von etwas Kalk basischer eingestellt. Der EC-Meter wird auf dieselbe Weise benutzt wie der pH-Meter. Ein Drittel Erde mit zwei Dritteln destilliertem Wasser (EC-Wert: 0) verrührt und gemessen, sollte einen ECWert von über 1 ergeben, nur dann erhalten die Pflanzen genügend Nährstoffe. Ideal ist ein Wert von 1,2 bis 1,5. Bei Werten über 1,5 ist die Erde überdüngt und wird besser vorsichtig ausgelaugt.
In diesem Fall gießen, bis Wasser unten aus dem Topf läuft. Notfalls wiederholen, bis der Idealwert erreicht ist.
Quelle:(Der Grüne Zweig 173)