Zu heiss im Growroom?
Lasst uns mal mit einer Auflistung der möglichen Lösungsansätze beginnen:
1. Beleuchtungsphase in die Nacht legen
2. Lampenwaerme ableiten
3. Luftaustausch optimieren um den CO² Austausch zu erhöhen
4. Zuluft kühlen
5. Luftzirkulation verbessern
6. Zusätzliches, industrielles CO² kontrolliert zuführen
1. Lichtphase in die Nacht verlegen
Die naheliegendste Massnahme ist es natürlich, den Beleuchtungszyklus einfach in die
Nachtstunden zu verlegen. Die Aussentemperatur ist da doch meistens in einem für die
Pflanzen gut verträglichen Rahmen, carpe noctem!
2. Lampenwaerme ableiten
Ein relativ einfacher Ansatz ist die Integration einer COOLTUBE ins Lüftungskonzept wenn
die Temperatur im Growroom zu hoch ist. Cooltubes sind Glasreflektorröhren, die das
Leuchtmittel umschliessen. Sie werden durch einen Flexschlauch mit dem Ufo - Ventilator
verbunden, der die heisse Luft aus dem Glasrohr absaugt oder bläst. Ohne grossen Aufwand
können mehrere Cooltubes in Reihe installiert und mit nur einem ausreichend dimensionierten
Ventilator gekühlt werden.
Eine Extra Kühlung für einen Growroom (also unabhängig vom bestehenden Luftaustausch, als
reine Zusatzmassnahme gegen zu grosse Hitze im Growroom gedacht) könnte z.B. so aussehen:
[Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/1096/59186732xh4.jpg]
Ein zusätzlicher Aktivkohlefilter ist in diesem Zusatz Setup NICHT notwendig, da sich die
durchgeleitete Luft nie mit der geruchsbehafteten Luft im Pflanzenraum vermischt.
Unser zweites Beispiel zeigt, wie eine Cooltube in ein bestehendes Lüftungs Setup eingesetzt
werden kann:
[Blockierte Grafik: http://img369.imageshack.us/img369/3524/76272778wl0.jpg]
In dieser Variante - die ein bestehendes, ausreichend dimensioniertes Lüftungssystem voraussetzt -
wird einfach die Cooltube mit Fassung entweder alleine oder mit dem bisherigen Reflektor gemeinsam
in das System integriert. Das Leuchtmittel strahlt sein Licht und seine Hitze ab jetzt innerhalb
der Cooltube aus und die Hitze wird laufend vom Ventilator entfernt.
Wir hören immer wieder, dass Cooltubes bis zu 10% weniger Lichtausbeute zulassen als nur ein
Leuchtmittel mit Reflektor, wir sehen das allerdings differenzierter: Ein eventueller Verlust
von 10% durch das umschliessende Glas der Cooltube wird aus unserer Sicht mindestens im gleichen
Mass wettgemacht durch die Verringerung des Abstands vom Leuchtmittel zu den Pflanzen, die der
Einsatz der Cooltube ermöglicht.
3. Luftaustausch erhöhen!
CO² (Kohlenstoffdioxid, auch als Kohlendioxid bekannt) ist ein essentieller Bestandteil der
Photosynthese der Pflanzen. Bei hohen Temperaturen im Growroom empfiehlt sich eine deutliche
Erhöhung des Luftaustauschs, um den Pflanzen mehr CO² zuzuführen. Das vorhandene CO² wird bei
schon bei niedrigen Temperaturen rasend schnell verbraucht, bei hohen Temperaturen droht bei
ungenügender CO² Zufuhr das traurige Ende Deiner liebevoll gepflegten Pflanzen.
4. Zuluft kühlen
Je kühler die Zuluft ist, die Du besorgen kannst, umso einfacher wirst Du Deine Pflanzen unbeschadet
durch heisse Tage bringen. Viele Heimgärtner haben ungeahnte Möglichkeiten, sich über Kamin, Keller,
Innenhof / Lichthof oder einfach von der schattigen Nordseite des Hauses kühlere Zuluft zu besorgen
als bisher.
Sollte auch das nicht helfen, kannst Du als echt allerletzte Massnahme den Erwerb eines Klimagerätes
andenken. Bitte mach das aber nur wenn unbedingt notwendig, Stromverbrauch und Ökobilanz
dieser Teile sind verheerend.
5. Luftzirkulation verbessern
Die Luft um die Pflanzen sollte jedenfalls bewegt werden, Pflanzen sind in dem Punkt nicht anders als
Menschen -> Ein schwenkbarer Standventilator leistet hier gute Dienste. In engen Räumen hat sich auch
ein verkehrt an Ketten aufgehängter Honeywell Avantgarde Ventilator bewährt, der schräg von oben gegen
die Seitenwand des Pflanzenraums gerichtet wird und dadurch den Luftstrom gleichmässig um die Pflanzen
verteilt.
6. Zusätzliches, industrielles CO²
Bei besonders hohen Temperaturen kann der maximale CO² Gehalt der natürlichen Zuluft (ca. 400 - 600 ppm)
mittels kontrollierter Zugabe von gekauftem CO² noch deutlich - aber vorsichtig! - erhöht werden.
Ein CO² Controller sollte verwendet werden, um die schrittweise Erhöhung besser überwachen zu können.
Bei genügender CO² Zufuhr kann die Pflanze auch extreme Temperaturen nicht nur unbeschadet überstehen,
sondern sie sogar für eine Erhöhung der gesamten Photosynthese nutzen! Das bedeutet auch in kleinen
Schritten zu erhöhende Düngergaben.
CO² Tabletten sind nicht ganz sinnlos, bringen aber als singuläre Massnahme in diesem Zusammenhang
nicht wirklich weiter.