Die Ursprünge der G13
Von allen heute kommerziell erhältlichen Cannabis-Sorten haben nur wenige einen so legendären Ruf bekommen und so ein dichtes Netz an Mythen und Legenden gewebt wie die mysteriöse G13 Afghani Indica. Sie hat ihren Weg sogar ins amerikanische Kino gefunden, was zu den schon bestehenden mystischen Geschichten, die diese Pflanze umranken, weiter beigetragen hat. Woher diese Pflanze auch stammen mag und auch ob sie jemals tatsächlich existiert hat oder nicht, wird für immer das Thema endloser Diskussionen bleiben. Den schon stark verwischten Spuren dieser Pflanze folgend, kehren wir zurück in die USA der 1970er, wo diese legendäre Pflanze wahrscheinlich entstanden ist.
Der zuverlässigsten Quelle nach, Jesse, der für das Treat Yourself Magazine geschrieben hat, wurde diese Pflanze von einem unbekannten Assistenten aus einer Forschungsanstalt der Regierung an der University of Mississippi befreit. Die G13 war Teil eines Projektes unter der Leitung von Dr. Carlton Turner, der Forschungen an [lexicon]Cannabis[/lexicon] Sativa- und [lexicon]Cannabis[/lexicon] Indica- Sorten durchführte. Was wir wissen ist, dass Neville Schoenmaker, der Gründer der Seed Bank, irgendwie an einen [lexicon]Steckling[/lexicon] kam, der mit „G13“ benannt war. Die Meinungen gehen hier auseinander, aber offensichtlich wurde sie ihm von einem Mann namens Sandy Weinstein vermacht, dessen Vater an einer Forschungseinrichtung der Regierung in Mississippi arbeitete. Die G13 kam aus einer Serie von Afghani Indicas, die G1 bis G23 genannt wurden. Man glaubt, dass die G13 den anderen weit überlegen war, was die Indoor-Blühgeschwindigkeit, Harzigkeit, [lexicon]Potenz[/lexicon] und Kraft anging. Eine andere Geschichte erzählt von einem Mann namens Michael Hallman, der während der 1960er und 70er jede Menge Hanfsorten gesammelt hatte. Diese Sorten gingen später in den Besitz von CIA und FBI über, wo sie später dazu verwendet wurden, um in geheimen Labors die berüchtigte G13 zu entwickeln. Ich überlasse es euch zu entscheiden, welche Geschichte für euch plausibler klingt.
Mit ihrem angeblichen THC-Anteil von über 28 Prozent wäre diese [lexicon]Sorte[/lexicon] eine der potentesten aller Zeiten. Das ist aber diskussionswürdig. Forschungen an der University of Mississippi als Teil des Potency Monitoring Project (PMP) – Projekt zur Überwachung der [lexicon]Potenz[/lexicon] – ergaben keine einzige [lexicon]Sorte[/lexicon] mit einer [lexicon]Potenz[/lexicon] höher als 9.5%, was im Vergleich zu den meisten heute bekannten kommerziellen Sorten recht niedrig erscheint. PharmChem laboratories Inc. hat zu dieser Zeit auch einige ausgewählte Sorten getestet, die Maximalwerte lagen aber nur bei 14 Prozent - Personen, die die echte G13 geraucht hatten berichteten aber von sehr hoher [lexicon]Potenz[/lexicon]. Diese Ungereimtheiten deuten also auf eine andere Quelle als die US-Regierung, vielleicht einen privaten Züchter.
Es gibt einige Theorien dafür, woher die Pflanze ihren Namen hat; eine davon besagt, dass das G für “Government” (=”Regierung”) steht und die Nummer 13 einfach für die Nummer einer außergewöhnlich guten Pflanze. Eine andere Theorie sagt, dass der Name G13 für das “Glashaus Nummer 13” steht, von wo die Pflanze angeblich befreit wurde.
Wie dem auch sei, drehen sich um diese Pflanze jede Menge Gerüchte und viele der heutzutage angebotenen Sorten behaupten von sich, die echten G13-Gene in sich zu tragen. In Wahrheit haben wir keine Chance zu ermitteln, ob diese Pflanzen mit dem Original verwandt sind, oder nicht. Unabhängig von der Herkunft der Pflanze ist eines sicher: Es wird niemals eine reine G13 in Form von [lexicon]Samen[/lexicon] geben, da Neville das einzige Weibchen hatte und, so wird behauptet, er sie sich niemals selbst bestäuben hat lassen, um reine und feminisierte [lexicon]Samen[/lexicon] zu produzieren.
Es gibt aber glaubwürdige Quellen, von denen der Durchschnitts-Grower eine authentische G13 erstehen kann. Eine davon ist Sensi Seeds, die von Neville Schoenmaker nach seinem Abgang von der Seed Bank gegründet wurde und später von Ben Dronkers übernommen wurde. Die zweite ist die Mr. Nice Samenbank und schließlich Soma Seeds.
Es wird behauptet, dass die Ahnenreihe dieser schwer nachzuverfolgenden [lexicon]Sorte[/lexicon] nur aus reinen Afghanis besteht, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, welche Genetik genau sich hinter der G13 verbirgt. Die Pflanze zeigte starke Indica-Eigenschaften, also ist es trotzdem die glaubwürdigste und am besten untermauerte Theorie. Nachdem die Seed Bank einen G13-Steckling bekommen hatte, gingen ihre Züchter daran, eine unglaubliche Menge von G13 F1-Hybriden zu produzieren. Einige der erwähnenswerten Kreationen waren G13xOrtega, G13xHashplant, G13xNorthern Lights#2, G13xHaze und G13xSkunk#1. Nur die G13xHashplant ist noch in Form von [lexicon]Samen[/lexicon] erhältlich und kann als der nächste Verwandte der Originalpflanze bezeichnet werden.
Die G13 Skunk war angeblich einer der besten [lexicon]Hybride[/lexicon] und so zeigte Neville sie Howard Marks von Mr. Nice Seeds, als er die Seed Bank verließ. Sie wurde dann aber beiseite gestellt und ist für einige Zeit in Vergessenheit geraten. Vor Kurzem gelang es Shantibaba, trotz einer alarmierend niedrigen Keimquote der 20 Jahre alten [lexicon]Samen[/lexicon], die G13 Skunk, die er von Neville bekommen hatte, mit einer Old-School Skunk#1 und seiner bereits berühmten Black Widow zu kreuzen, wodurch die alten [lexicon]Gene[/lexicon] erfolgreich aufgefrischt wurden. In diesen 20 Jahren hat die originale G13-Mutter von Sensi Seeds bereits so viel Lebensenergie verloren, dass die Pflanze vor nicht allzu langer Zeit verstorben ist, und mit ihr die reinen [lexicon]Gene[/lexicon] ins Nirvana entfleucht sind. Die G13 Haze gelang in die Hände von Soma, als Geschenk von Ed Rosenthal, der sie vorher von Neville erstanden. Soma hat erfolgreich mehrere neue Sorten unter Verwendung dieses unglaublichen G13 Haze-Vaters kreiert.
Wenn man die Geschichte der G13 erforscht, wird man zwangsläufig über ein paar “private” Stecklinge stolpern, die angeblich von Nevilles G13-Mutter stammen. Dabei sind unter anderem vertreten: Der Airborne G13 [lexicon]Steckling[/lexicon], der aber eher dem G13xNorthern Lights#2 Hybriden ähnlich sieht, der So Cal G13, der Louisiana G13 und der Pacific G13 [lexicon]Steckling[/lexicon]. Die Authentizität dieser Stecklinge festzustellen ist so gut wie unmöglich, da alles was wir haben, ein paar Fotos sind, die uns nicht viel beweisen. Sollten einige davon G13-Gene besitzen, kann man davon ausgehen, dass es Stecklinge von einem der F1-Hybride sind und nicht die der originalen [lexicon]Mutterpflanze[/lexicon].
Der Traum, an eine reine G13 zu kommen, platzt schnell, wenn alle Fakten ans Licht gebracht wurden. Die einfache Antwort: Es gibt sie nicht. Diese legendäre Pflanze lebt durch die Vielzahl an Hybriden weiter, die alle bis zu Neville Shoenmaker und der Seed Bank zurückverfolgt werden können. Die nächsten Verwandten, die heute als [lexicon]Samen[/lexicon] erhältlich sind, kann man als Sorten von Sensi Seeds und Mr. Nice erstehen.
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