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wie eine Multi-Strain-Mutti entsteht

  • Moin,
    es gibt viele gute Gründe sich eine/mehrere Mutti/s zu halten und nur wenige dagegen, wer es mal anfängt, kommt schwer wieder weg davon.
    Eines der Gegenargumente ist der zusätzliche Stromverbrauch eines eigenen Muttiabteils, der natürlich mit der Größe desselben wächst, ein weiteres ist der zusätzliche Pflegeaufwand, der bei einer Mutti überschaubar ist, aber bei 10 Müttern mit beschneiden, giessen, Schädlingskontrolle, Wurzelschnitt/umtopfen etliche Stunden im Monat benötigt.
    Dem erhöhten Stromverbrauch kann man die eingesparten Kosten für Samen+Selektion, sowie eine im Schnitt höhere (weil berechenbare) Ernte gegenüberstellen. Allerdings fallen diese Kosten auch an wenn nichts blüht und sollten darum erstrecht so gering wie möglich gehalten werden. Dieses und eine massive Ersparnis an Pflegeaufwand ggü der Haltung mehrerer Mütter könnte man erreichen, wenn mehrere Sorten an einer Pflanze wachsen würden, jeder Zweig eine eigene Sorte.
    Eine Multistrain-Mutti, jederzeit 4, 8, oder 1x "Lieblingsstrains" verfügbar zu haben, aber nur eine Pflanze versorgen zu müssen das hat schon etwas, wenn es denn mit erträglichem Aufwand und "narrensicher" zu erreichen wäre. Problem ist, dass sich Hanf nur sehr schwer herkömmlich pfropfen lässt, das heisst, dass ein abgeschnittener Trieb an einen anderen Zweig angesetzt wird und mit diesem verwächst, weil der Pfropf (das Reis) kaum die Zeit lässt bis die Schnittstelle soweit verwachsen ist, dass sie das angesetzte Stück ernähren kann bevor er schlapp macht und vertrocknet. Dagegen hilft, den Pfropf erst abzuschneiden, wenn die beiden Zweige bereits miteinander verwachsen sind, das geht nämlich ganz leicht und das ist die gute Nachricht. ^^ Hier kommt wie ich das mache:


    Darf ich vorstellen, meine Mumu2, Sie soll heute einige neue Pflegekinder bekommen:

    sie war einmal meine U-Boot-Mutti und ist mitten im "Umbau". Vier Pfropfe sind bereits verwachsen.
    An Werkzeug brauchts nicht viel, Skalpell/Rasierklinge, etwas zum binden, etwas zum klammern, später etwas zum stabilisieren der verwachsenen Verbindung.
    Als OP-Tisch hab ich aus einer Platte meine Topfform ausgesägt:


    dann wollen wir mal die Mumu rasieren:

    ...und auch die Kinder werden untenrum nackig gemacht.


    Die Zweige sollten nicht zu sehr unterschiedlich dick sein, sie werden erst zurechtgebogen und mit den Klammern so festgehalten wie es später mal aussehen soll, hier sieht man auch die schon verwachsenen Pfropfstellen:


    nach dem Anzeichnen der vorgesehenen Verbindungsstelle wird dort mit dem Skalpell von beiden Zweigen ein wenig abgenommen und alles wieder positioniert.


    Zum Schluss wird das ganze mit Bindedraht o.Ä. zusammengebunden.


    das ganze nochmal:


    und dann wieder in die Heia zu Mumu1, die inzwischen ein stolzer Neunender ähh Neunstrainer ist. Morgen kommen dann nochmal 2 Pfropfe dazu


    als nächstes dann kommt erstmal: 2-3 Wochen warten..

  • so, die nächsten beiden Kandidaten waren dran:


    nun geht also die Warterei los, gegen Jahresende sollten die 4 soweit sein, dass man die alten Wurzeln kappen und die Pfropfstellen versorgen kann.


    Spasshalber hab ich bei einer älteren Pfropfung mal unter den blauen Verband geschaut:


    das ist etwa vor 10 Wochen geschnitten und seit etwa 8 Wochen verbunden, man sieht ganz gut, wie die Wunde zuwächst.


    Die Mumu1 am Stück, rechts unten ist der Jaggenpfropf, der oben abgelichtet ist:


    Was wächst da alles an Mumu1?
    Die Unterlage ist PurePowerPlant
    Pfropfe sind:
    U-Boot
    Zezerella
    Blueberry Cookies
    Jaggen
    VwieVendetta
    UMec
    PyDcDogPyDog10
    Mechthild


    Und was ist mit Mumu2?
    Unterlage ist U-Boot
    Pfropfe sind:
    Brillant No5
    CC3 x HK06
    Buddhas Sister
    Gorilla Glue#4-2
    und noch am anwachsen:
    Gorilla Glue#4-5
    Brillant No9
    Rella 21-5
    Rella 51-4


    bis die Tage.. 8)


    Diese Methode ist sicherlich noch massiv verbesserungsfähig, so könnte man z.B.
    bewurzelte Stecker statt in Töpfen in kleinen Beuteln direkt am Zweig befestigen,
    unbewurzelte Stecker im Wasserglas hat auch mehrfach funktioniert,
    vielleicht würde es auch ausreichen, wenn man Zweige nur mit der elastischen Binde zusammenbindet und dann diese Stelle mehr oder weniger heftig "massiert" um das verwachsen zu erreichen,
    vielleicht könnte man mehrere Pfropfe im Kreis um einen dickeren "Stamm" binden,
    oder spiralförmig nach oben an einem nur wenig dickeren..
    da gibts noch viel zu forschen.. ;)


    Man kann sich dann z.B. auch eine Mumu zusammenstellen, die man mit einem guten Bock bestäubt oder per STS feminisiert, um so ohne großes Gefummel mehrere Kreuzungen in einem Wisch zu machen.

  • Die Idee an sich ist interessant, aber mal so als Frage "Wie lange brauchen die zum anwachsen?"
    Wenn es ca. 2 Wochen sind, mach ich einfach Steckis und lass die dann in Air Pots nochmal 2 Wochen wachsen und kann dann beim beschneiden wieder Stecks machen.
    Außerdem hast du wie ich ein Problem mit Trauermücken. Bei mir zum Glück nur im Blütezelt, aber die Viecher breiten sich in dem Wurzelballen aus
    und die kriegst du am schnellsten weg, indem man die alte Erde mal entsorgt.

  • 2 Wochen sind eher knapp, 3-4 plane ich ein. Auf die Art kann ich ne Menge strains "vefügbar" halten ohne dass es der Mega-Aufwand wäre.
    Wegen der Trauermücken könnt ich mich in den Hintern beissen, die hatte ich im vorletzen run in der guten Erde vom Gärtner, hab sie mit Neudomück giessen wegbekommen und wollte den letzten Sack Erde eig. irgendwo im Garten verbrauchen. Hat nicht geklappt, wie man sieht, der ist iwie unter die neuen Säcke gekommen, jetzt gehts wieder von vorne los. Blöd aber selbst schuld und GsD bisher noch in erträglichem Ausmaß.

  • Die MuMus waren beim Frisör, Ober- wie Unterirdisch. Wie man sieht ist eine dritte dazugekommen, hier hab ich mal versucht einfach die Rinde der Unterlage auf 4-5cm komplett zu entfernen und dann einfach angeschälte Pfropfe rundeherum nebeneinander festzubinden, natürlich zuerst in ihren jeweiligen Minitöpfen. Das hat leidlich funktioniert, aber bei weitem nicht so gut wie die ersten Varianten, insofern wird das nicht wiederholt.



    die Bilder sind so ca. 1. Aprilwoche gemacht, inzwischen wuchert es schon wieder wild.. ;)
    und die Trauermücken sind dank einer 10er-Packung Neudomück (eine Tablette je 10l-Kanne) Geschichte. MuMu1 hat im Sommer ihren ersten Geburtstag, wobei die Unterlage dann schon eher 2 wird. ;)


    So, schnell noch den aktuellen Stand 3 Wochen später geschossen:

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  • Schön wenn jemand was kann (also auch erklären u. bebildern) :thumbup:
    und nicht nur theoretisches, vermutetes, gelesenes o. gehörtes verbreitet.


    Saubere Arbeit bonbon respect01

  • Hätte mir im geringsten nicht vorstellen können das sowas machbar ist. Ich war ja schon bei Stecklingen ziemlich verblüfft aber das hier is irgendwie voll Zombie mäßig, die plants haben nen neuen Wirt.


    Top und Danke für die genaue Erklärung und noch ein Danke hinterher das du uns teilhaben lässt :thumbup:


    Eine Frage als Laie hätte ich da noch. Vermischen sich die verschieden Pflanzen da nicht? Zb genetisch also die Strains untereinander?

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