Chronische Schmerzen, Grüner Star, Rheuma: Schwer kranke Patienten können seit einem Jahr Cannabis auf Rezept bekommen. Die Nachfrage steigt. Deshalb wird bald auch in Deutschland angebaut.
Ein Jahr nach der Freigabe in Deutschland verschreiben Ärzte immer häufiger medizinisches Cannabis. Allein im vergangenen Jahr haben Apotheken 44.000 Einheiten an Cannabis-Blüten auf Kosten der Krankenkassen ausgegeben, wie der Apothekenbranchenverband ABDA mitteilt. Bis vergangenen März war medizinisches Cannabis in Deutschland dagegen eine Nische, nur etwa Tausend Kranke hatten eine Ausnahmegenehmigung.
"Die Tendenz war von Quartal zu Quartal steigend, sowohl bei Rezepten als auch bei den Abgabeeinheiten", sagte Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekenkammer. Demnach haben Apotheken im zweiten Quartal 2017 noch 4615 Rezepte mit gut 10.000 Einheiten verbucht. Im Schlussquartal seien es bereits mehr als 12.500 Rezepte mit rund 18.800 Einheiten gewesen. "Patienten werden nicht mehr mit Dosierung und Anwendung alleingelassen", sagte Kiefer. Auch sei medizinisches Cannabis nun leichter zugänglich und deutlich billiger. Wie viele Patienten Cannabisblüten bekamen, wurde aus Datenschutzgründen nicht ermittelt.
Bei den Krankenkassen gehen indes massenhaft Anträge auf Kostenerstattung für Cannabis-Behandlungen ein. Allein bei den großen Versicherungen AOK-Bundesverband, Techniker und Barmer waren es seit der Freigabe am 10. März 2017 insgesamt mehr als 15.700. Bisher lehnen die Kassen jedoch nach eigenen Angaben rund ein Drittel der Anträge vorerst ab, etwa wegen fehlerhafter oder unvollständiger Angaben.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen aber bei allen zugelassenen rezeptpflichtigen Arzneien die Kosten, betont der Spitzenverband GKV. Cannabis-Therapien kosten im Monat im Schnitt 540 Euro. Von dem Boom profitiert auch der bayerische Arzneihersteller Bionorica. Bei seinem Cannabis-Mittel Dronabinol hat sich der Umsatz 2017 mehr als verdoppelt und die Zahl der Patienten fast verdreifacht - Tendenz steigend. Bionorica baut daher die Produktion aus.
Erste deutsche Ernte unter Staatsaufsicht für 2019 geplant
Bisher wird der Medizinal-Cannabis vor allem aus Kanada und den Niederlanden importiert. Künftig will der Bund den Anbau auch in Deutschland sichern. Eine Cannabis-Agentur unter dem Dach des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schreibt bereits Aufträge an Unternehmen aus. Es geht um die Lizenzen für 6600 Kilo medizinisches Cannabis, das über vier Jahre angebaut werden soll.
Mehr als Hundert Firmen sollen sich dafür beworben haben. Die erste Ernte unter Staatsaufsicht ist 2019 geplant. Die Marge für Firmen dürfte groß sein: Bei Herstellungskosten von wenigen Euro je Gramm dürfte der Apothekenpreis bei mehr als 20 Euro liegen.
Weniger als Tausend Mediziner stellten Rezepte aus
Für Anbieter ist Deutschland daher ein attraktiver Markt. Die kanadische Firma Nuuvera etwa hat schon ein Büro in Hamburg eröffnet und errichtet im nahen Bad Bramstedt einen Tresor zur Cannabis-Lagerung - inklusive Alarmanlage mit Verbindung zur Polizei, sowie Bewegungs- und Erschütterungsmeldern.
"Wir sehen in Deutschland Potenzial für Hunderttausende Patienten", sagt Deutschland-Chef Hendrik Knopp. Nuuvera setzt auf medizinisches Cannabis in Form von Öl und Kapseln, das sei für Ärzte und Patienten leichter zu dosieren als Blüten. Viele Ärzte seien aber skeptisch. Weniger als Tausend Mediziner stellten Rezepte aus.
"Wir wissen noch viel zu wenig darüber, ob und wie Arzneimittel auf Cannabis-Basis wirken", sagte Josef Mischo von der Bundesärztekammer. Man müsse mit Studien sehr genau prüfen, ob Cannabis eine Alternative zu herkömmlichen Therapien sei. Gerade, weil sich viele Kranke große Hoffnungen machen würden.
Quelle: Cannabis auf Rezept: Nachfrage nach medizinischem Marihuana steigt - SPIEGEL ONLINE
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Hmm, wenn die Menge sich innerhalb eines Jahres um das 10fache erhöht hat, mal sehn wie lange die mit den angepeilten 6,6 Tonnen hin kommen.
Früher holten die Cops an der Mexikanischen Grenze jede Woche eine solche Menge aus einem LKW, und selbst das LKA hat damals bei dem Bericht über die Sicher gestellte Menge an "weichen Drogen 2017 gerade mal ein paar Tonnen Gras und nur 200 kg Hasch erwischt. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs." haben die geschrieben. Oder letztens nochmal so ein Typ von so einem Verein zum Thema "K***in". "Wir werden überschwemmt, und die Reinheit wird bei gleichem Preis besser = höhere Konzentration." Also was soll man da noch sagen. Legalisiert das Gras über Coffee Shops und die Leute werden viel weniger an den ganzen Pulver Mist ran kommen. Die Geschäfte laufen anscheinend sehr gut, wie die letzten Beiträge von mir in den News ja zeigen.
Mit der momentanen Politik Strategie provitieren Leute mit Migrationshintergrund echt gut. Die halten Ihren Mund, die Cops verstehen die Sprache nicht, die Familie/Freunde hält zusammen und bescheißen sich nicht. Der Deutsche steht mit runter gelassenen Hosen im Knast und macht den Adler. So wie die neuen SPD Minister aussehen wird das eh nichts werden