Die nachfolgenden Bierrezepte stammen aus dem Buch:
"Urbock Bier jenseits von Hopfen und Malz"
von Christian Rätsch welches 1996 im AT Verlag erschienen ist.
ISBN 3-85502-553-3
Ich habe lediglich noch einige Infos über die jeweiligen Pflanzen zusammengetragen und angehängt.
Sofern ich noch mehr Infos finde werde ich die nachträglich noch hinzufügen.
Bierbrauen ist eigentlich sehr einfach. Man benötigt kaum mehr als einen Bottich, den man abdecken kann. Es gibt zahlreiche Bücher und Broschüren mit detaillierten Brauanweisungen und z. T. komplizierten Rezepturen.
Die im folgenden wiedergegebenen Rezepte sind mehrfach erfolgreich ausprobiert worden.
Da die Alkaloide der zugesetzten Nachtschattengewächse (Alraune, Bilsenkraut) starke psychotrope Eigenschaften haben, sei an dieser Stelle ausdrücklich vor dem übermässigen Genuss gewarnt.
Da Menschen individuell unterschiedlich auf die Nachtschatten-Alkaloide reagieren, muss ein jeder für sich selbst die richtige Dosierung herausfinden. Dabei ist grosse Vorsicht geboten!
Alraunenbier
Zutaten:
- 1 Liter (ca. 1,2 Kilo) Braumalz (Gerstenmalz)
- 450 Gramm Honig (z.B. kretischer Thymianhonig)
- 5 Stangen Zimt (ca. 10 cm lang)
- 50 Gramm Alraunenwurzeln (Radix mandragorae conc.)
- obergärige Hefe (getrocknet ca. 5 Gramm)
- 20 Liter Wasser
Zubereitung:
Zuerst werden die getrockneten Alraunenwurzeln zerkleinert und zusammen mit den Zimtstangen mit einem Liter Wasser ausgekocht (zwecks der erforderlichen Sterilität). Die Wurzelstücke & die Zimtstangen verbleiben im Wasser.
Das Braugefäss (Kunststoffeimer) muss zunächst mit kochendem Wasser sterilisiert werden.
Das verflüssigte Malz wird in das Gefäss gegeben; dazu 2 Liter heisses Wasser und der Honig. Nachdem alles gut verrührt ist, wird der Alraunensud samt der Wurzelstücke und der Zimtstangen hinzugegeben. Nachdem nochmals alles gut verrührt wurde, wird mit kaltem Wasser auf ca. 21 Liter (insgesamt 20 Liter Wasser + 1 Liter Malz) aufgefüllt.
Zum Abschluss wird die Hefe auf der Lösung verteilt.
Das angesetzte Gebräu muss wegen der obergärigen Hefe an einem warmen Ort (20° - 25° C) verbleiben.
Die Gärung setzt nur langsam ein, da die Hefe von den Tropanalkaloiden zunächst gelähmt wird.
Nach 4 - 5 Tagen ist die Hauptgärung abgeschlossen und geht in die Nachgärung über.
Die Hefe setzt sich langsam ab und bildet einen Bodensatz
Jetzt kann man das Gebräu auf Flaschen ziehen, wobei in jede Flasche (0,7 l) zwecks weiterer Nachgärung ein gehäufter Teelöffel brauner [lexicon]Zucker[/lexicon] zugesetzt wird. Das Alraunenbier schmeckt am besten, wenn es für zwei bis drei Monate kühl (im Keller) gelagert wird.
Bilsenkrautbier
Zutaten:
- 1 Liter (ca. 1,2 Kilo) Braumalz (Gerstenmalz)
- 900 Gramm Honig (z.B. Fichten- oder Tannenhonig)
- 5 Gramm Gagel oder eine andere Myrica-Art (diese Zutat kann man auch weglassen)
- 40 Gramm getrocknetes Bilsenkraut (Herbae Hyoscyamus niger conc.)
- obergärige Hefe (getrocknet ca. 5 Gramm)
- 23 Liter Wasser
Zubereitung:
Zuerst werden das getrocknete Bilsenkraut zerkleinerte und zusammen mit dem Gagel mit einem Liter Wasser ausgekocht (zwecks der erforderlichen Sterilität). Das Bilsenkraut und der Gagel verbleibt im Wasser.
Zuerst wird das verflüssigte Malz in das sterilisierte Braugefäss gegeben; dazu 2 Liter heisses Wasser und der Honig. Nachdem alles verrührt ist, wird der Bilsenkrautsud samt dem Kraut (und Gagel) hinzugefügt. Nochmals alles gut verrühren und mit kaltem Wasser auf ca. 25 Liter auffüllen. Zum Abschluss wird die Hefe auf der Lösung verteilt.
Das angesetzte Gebräu muss wegen der obergärigen Hefe an einem warmen Ort (20° - 25° C) verbleiben.
Weiter verfährt man genau wie beim Rezept für das Alraunenbier.
Hanfbier
Zutaten:
- 1 Liter (ca. 1,2 Kilo) Braumalz (Gerstenmalz)
- ca. 1 Kilo Honig
- 50 - 100 Gramm weibliche Hanfblüten
- obergärige Hefe (getrocknet ca. 5 Gramm)
- 20 Liter Wasser
Zubereitung:
Zuerst vermischt man den Honig mit 2 Liter Wasser und gibt die Hanfblüten in die Lösung. Alles wird erhitzt und für ein paar Minuten gekocht. Diese Lösung (samt der Hanfblüten) gibt man in den sterilisierten Braubottich und setzt das verflüssigte Malz hinzu. Umrühren und mit kaltem Wasser auf ca. 22 Liter auffüllen. Hefe aufstreuen.
Die Gährung setzt schneller ein als bei dem Alraunen- oder Bilsenkrautbier. Ansonsten ist das weitere Vorgehen gleich.
Pflanzenkunde:
Alraune
Bilsenkraut
Hanf
Gagel
Zimt
Nützliche Infos:
Radiosendung über Bilsenkraut im Schweizer Radio DRS
Über allfällige Fedbacks würde ich mich sehr freuen. Sobald mein Grow weit genug ist werde ich mich mal mit dem Hanfbier versuchen das wird allerdings noch ein Weilchen gehen, denn der Sommer steht ja erst am Anfang & ich mochte ja nicht nur Geschmack haben.
Falls jemand weiss wo man sich Bilsenkraut, Alraunen & Gagel besorgen kann würd ich mich über ne Nachricht freuen.