Also erstmal vorneweg - ich habe das selbst auch erst einmal gemacht, das macht noch keinen Experten - es kann klappen, aber muss nicht...
Was braucht man?
Eine weibliche Pflanze und collodiales Silber - äh? was fürn Ding?
Collodiales (oder auch Kollodiales) Silber. Ein Colloid (oder Kolloid) ist ein kleines Teilchen (typischerweise zwischen 1 und 500 [lexicon]Nanometer[/lexicon] klein), hier also Minisilberteilchen, die frei in der Flüssigkeit schweben können.
Bei dem Silber kommt es eigentlich auf die ppm (parts per million) an - je höher, desto stärker. Wobei man auch gucken muss - echtes collodiales Silber (CS im folgenden) fällt nicht aus - das heißt das ganze Silber ist komplett gelöst, es liegt nicht etwas davon sichtbar auf dem Flaschenboden wie bei Fruchtsäften. Das wäre der Idealfall... Meist ist jedoch durchaus etwas ganz feines, kaum als Silber identifizierbares (könnte auch an der braunen Flasche liegen, in der es unbedingt sein muss - lichtgeschützt aufbewahren!) am Boden. Das, was da am Boden liegt ist nicht in dem Zustand, in welchem wir es haben wollen. Es schadet nicht, aber es macht auch keine männlichen Blüten. Da hilft auch kein Schütteln, was man aber auch bei komplett gelöstem durchaus machen sollte. (1 2, schon fertig. Also nicht schaumig shaken ;))
Mein verwendetes CS hat nur rund 10 ppm, es wird 30 bis 50 ppm empfohlen, ich würde dabei eher zu 50 tendieren.
Ich habe für einen Trieb (ich habe den untersten einer Automatic genommen - also eher ein Kleiner) etwa 150 ml verwendet, aber ich hab noch dies und das damit gemacht, da es ja auch zur Desinfektion geeignet sein soll. Außerdem war ich sehr großzügig:
Angefangen habe ich bei meiner Automatic als an dem Trieb noch keine Blüten waren, sie kamen nach ungefähr zwei Wochen. Ich habe ein Küchentuch (keine gute Wahl) zur Hälfte eingerissen, es dann leicht kragen- oder Trichterförmig um den Trieb gelegt und dann von vorne gut gesprüht. Ich habe alles von oben und unten besprüht, auch die Sonnensegelchen, es war ja nur ein Seitentrieb.
Wenn ich die ganze Pflanze gemacht hätte, hätte ich die großen Sonnensegeln nicht besprüht, damit sie dort weiterhin normal arbeiten kann und damit überhaupt Energie für jegliche Blüten erzeugen kann.
Besonderes Augenmerk habe ich auf die Blattachseln gelegt, also überall dort, wo später Blüten kommen werden. Da durfte das CS auch mal richtig entlang laufen und tropfen.
Jaaa, tropfen...
Das Küchentuch war durchweicht, hing etwas traurig rum, aber ich hielt für fast zwei Wochen an dieser Methode fest. Danach kannte ich den Nebel der Sprühflasche sowieso gut genug, so dass ich das Overspray mit der Hand abschirmte. Ich habe nichts an den Stamm bzw die Verzweigung Stamm/"unser Trieb" kommen lassen, obwohl das eigentlich nichts ausmachen sollte, da die Pflanze dort keine Blüten bilden will.
Die erste Tage (knappe Woche) habe ich das zweimal täglich gemacht, dann habe ich angefangen es zu vergessen und bin zu einmal übergegangen, was bei 50 ppm (dem Idealfall) eh ausreichend ist.
Die Auswahl der Pflanze:
Natürlich sollte sie [lexicon]weiblich[/lexicon] sein, meiner Meinung nach egal ob fem oder reg, wobei ich eigentlich reg bevorzugen würde, da man sagt, dass diese den besseren Chromosomensatz haben. Automatics gibts leider nur fem. Und eigentlich sollte die Pflanze schon bekannt sein, also ihr persönlicher Geschmack, Wuchs usw. sollte den persönlichen Vorlieben entsprechen - sie wird Papa für viele Nachkommen! Aber das war bei mir möglich - Automatic halt.
Noch zur Erklärung:
Wenn man weiß, dass die Pflanze [lexicon]weiblich[/lexicon] ist (egal ob fem, oder ob sie sich bereits geoutet hat, ob man Stecklinge genommen hat, oder wie auch immer), weiß man damit auch, dass sie das weibliche Chromosomenpaar hat - xx also, während ein Männchen xy hat. Bei der Vererbungen kommen die beiden Chromosomenpaare zusammen, und von jedem eines wird genommen und ist damit die Erbanlage des Nachkömmlings.
bei xx und xy kann es also ein xx von xx sein und entweder das x oder das y vom y. Somit ist die männlich/weiblich Chance 50/50. Hinzu kommt jedoch, dass bei diesem Vorgang in der Natur generell das weibliche bevorzugt wird, da - wie wir ja wissen - ein Männchen viel mehr Weibchen befruchten kann. Bei kleinsten Störungen kehrt die Natur zum weiblichen zurück. (vgl hierzu bei Interesse http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/he…ect_id=10092091 , daraus: "Als Jost jedoch einem männlichen Kaninchenembryo die Keimdrüsen entnahm, erlebte er eine Überraschung. Der XY-Fötus schlug fortan den weiblichen Entwicklungspfad ein") Somit haben wir bei regulären [lexicon]Samen[/lexicon] meist mehr Weibchen drin als Männchen.
So, also hat die weibliche Pflanze xx, die [lexicon]Pollen[/lexicon] der männlichen Pflanze xy.
Was aber wenn man eine weibliche Pflanze zum zwittern bringt? Die einzelne Polle (ja, "die Polle", Mehrzahl "die [lexicon]Pollen[/lexicon]") trägt nicht xy, sondern xx - wo soll denn auch schon das y plötzlich herkommen?
Kreuzt man diese dann mit einem anderen Weibchen erhält mann xx plus xx - also wieder xx - und zwar rein rechnerisch zu 100%! (Fehler bzw Mutationen entstehen leicht mal, so dass es dennoch vereinzelt zu männlichen nachkommen kommen kann)
Wichtig:
Ohne extreme Manipulation wie Besprühen mit CS auftretende [lexicon]Zwitter[/lexicon] sollten NICHT zur Produktion fem. [lexicon]Samen[/lexicon] hergenommen werden! Die Pflanze ist nicht stabil genug und ihre Nachkommen würden noch leichter zwittern.
Ich hoffe das hilft dem ein oder anderen
Bei Fragen nur her damit!
LG,
xibix