Grower entgeht wegen Stümperhaftigkeit einer Freiheitsstrafe
Der 20-jährige Joshua Hughes aus Stockton, Großbritannien, entging dem Knast, weil sowohl der Richter und die Staatsanwaltin als auch sein eigener Anwalt der Meinung waren, dass sein Grow zu mickrig war, um jemals geerntet werden zu können. Der junge Mann hatte sich für 200 £ eine Grow-Ausrüstung gekauft, um nach eigenen Angaben seinen Eigenbedarf von 20 Joints am Tag zu decken. Beim Growen sei er der Anleitung eines Youtube-Videos gefolgt. Als sein Vermieter im Juli letzten Jahres in seiner Wohnung einen Wasserschaden untersuchen wollte, bemerkte er die 40 Pflanzen und informierte daraufhin die Polizei.
Die Beweisfotos der Polizei gaben jedoch ein eher trauriges Bild ab. Zwar verfügte sein Grow-Set über ein Bewässerungs- und Belüftungssystem, sowie die entsprechende Beleuchtung, jedoch waren viele der Pflanzen bereits abgestorben und Hughes versuchte den Rest mit chemischem Düngemittel am Leben zu halten. „Nun, ich werde nicht sagen, dass es sich um einen kommerziellen Anbau handelt“ kommentierte Richter Simon Bourne-Arton die Beweislage. Auch Staatsanwältin Jenny Haigh musste zugeben, dass keinerlei Beweise für einen erfolgreichen Grow vorlagen.
Hughes Verteidiger Duncan McReddie wies darauf hin, dass es sich um den ersten Gesetzesverstoß des jungen Mannes handelte. Er fügte hinzu, dass es ihm um die Eigenversorgung gegangen sei, weil er nicht mehr von Dealern abhängig sein wollte. „Jedoch hatte er weder den Verstand, die Erfahrung noch das nötige Engagement, um den Anbau durchzuführen. Es war ein unbeholfener Versucht des Anbaus zur Selbstversorgung“, lautete das wenig schmeichelhafte Fazit des Verteidigers. Das Gericht schloss sich dieser Beurteilung an. Der Richter sagte Hughes: „ Das war ein inkompetenter Anbau von Anfang bis Ende. […] Jeder der Cannabis anbaut, riskiert eine Gefängnisstrafe. In diesem Fall werde ich jedoch davon absehen, wegen dem frühen Schuldeingeständnis, dem Fehlen früherer Verurteilungen und Ihrer Inkompetenz.“ Am Ende wurde Hughes zu sechs Monaten auf Bewährung und zu 100 Stunden Sozialarbeit verurteilt.